Heiße Debatte um Sonntagsöffnung

Seit langem schwelt ein Konflikt um das Offenhalten der dayli-Filialen am Sonntag. Nachdem die Gewerkschaft mit Klagen gedroht hat, zieht der Eigentümer jetzt die Konsequenzen. Die Geschäfte bleiben vorerst am Sonntag zu. So lange, bis die Rechtslage geklärt ist. Dafür zuständig ist Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Dayli-Logo

(c) Jäger, APA

Morgenjournal, 25.4.2013

Imbiss-Verkauf in Drogerie

Die Drogeriemarktkette dayli ist aus den insolventen Schlecker-Filialen hervorgegangen. Damit sich die Übernahme rechnet, musste ein neues Konzept gefunden werden. Das scheinen die neuen Eigentümer, Rudolf Haberleitner und der Glücksspielkonzern Novomatic gefunden zu haben: Sie wollten, dass alle 885 dayli-Filialen jeden Tag, also auch am Sonntag offen haben. Damit das geht, haben sie ein gesetzliches Schlupfloch entdeckt: Derzeit dürfen Gastgewerbebetriebe laut Gesetz auch Waren des üblichen Reisebedarfes wie Toilette- und Badeartikel, Geschenkartikel sowie Speisen und Getränke verkaufen.

Dayli hat daher nun in einigen Filialen einen Imbiss-Verkauf eingerichtet und am Sonntag aufgesperrt. Zusätzliche Kosten wollte das Unternehmen einsparen, indem die Mitarbeiter als Arbeiterinnen nach dem Gastronomie-Kollektivvertrag beschäftigt werden und nicht nach dem Handels-KV.

Gewerkschaft klagt

Die Gewerkschaft ist dagegen Sturm gelaufen, allen voran der stellvertretende Chef der Privatangestellten, Karl Proyer, am Dienstag im Ö1-Morgenjournal: wenn dayli nach dem Gastro-Kollektivvertrag Beschäftigte einstellen wolle, werde es Verfahren wegen Lohndumping geben.

Einzelne Klagen sind bereits eingebracht worden. Hälfte-Eigentümer Novomatic hat daraufhin angekündigt, dass die Filialen so lange am Sonntag zu bleiben, bis die Rechtslage geklärt ist.

Am Zug ist somit jetzt der zuständige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

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