Panorama: Der "Charme" von Schwarz-Grün

Und um die künftige Regierungsform in Tirol ging es gestern Abend auch in der Ö1 Journal Panorama Diskussion, in der ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch und Grünen-Chefin Eva Glawischnig über eine mögliche Zusammenarbeit ihrer Parteien in Tirol diskutierten.

Morgenjournal, 30.4.2013

Vom Charme der anderen

Natürlich lässt sich niemand im Radio in die Verhandlungskarten blicken, bevor diese Verhandlungen überhaupt begonnen haben. Dass aber beide, ÖVP wie Grün auf Bundesebene, einer Koalition in Tirol etwas abgewinnen könnten, schimmert schon deutlich durch. Etwa wenn Hannes Rauch seinem Bundesparteiobmann Spindelegger beipflichtet, der gestern vom Charme einer schwarz-grünen Koalition gesprochen hatte. Das würde er auch bestätigen, so Rauch, aber es gebe auch andere charmante Varianten. Wobei die dann konkret schon weniger gewünscht klingen, denn Rauch äußert sich sowohl über SPÖ wie auch FPÖ, die theoretisch beide - trotz Stimmenverlusten auch für eine Zweierkoalition in Frage kämen - wenig freundlich: Die FPÖ besteche durch Inhaltsleere, die SPÖ sei im Wahlkampf kaum sichtbar gewesen: "Irgendwo tut mir die Tiroler SPÖ leid. Aber es ist natürlich hausgemacht. Wenn man keine Strukturen mehr hat und nie unterwegs ist, dann muss man sich über solche Wahlergebnisse nicht wundern."

"Radikale Transparenz"

Eva Glawischnig verlangt eine Verbindung von Wirtschafts- und Umweltpolitik nach oberösterreichischem Vorbild: "Aber das setzt voraus, dass man sich von Dinosaurier-Konzepte aus den 70ern verabschiedet, wo man alles verbaut, was sich nicht wehren kann." Man müsse moderne Wirtschaftspolitik und grüne Arbeitsplätze in den Mittelpunkt stellen, auch in Tirol, so Glawischnig. Und zum Thema Charme fällt ihr ein: "Radikale Transparenz", an der mangle es bisher in Tirol nämlich, so die Grüne Bundeschefin.