Schwarz-Grün auch in Salzburg?

Nach den Verlusten der Salzburger Regierungsparteien und dem starken Zugewinn der Grünen stehen Wilfried Haslauer von der stärksten Partei, der ÖVP, mehrere möglichen Koalitionsvarianten offen - eine nicht unwahrscheinliche ist eine Zusammenarbeit mit den Grünen.

Morgenjournal, 6.5.2013

Grüne allein reichen nicht

Logisch wäre es, die Grünen mit ihrem Rekordergebnis von 20 Prozent einzubinden - nach dem Vorbild Oberösterreichs, auch in Tirol stehen die Signale auf Schwarz-Grün - aber für eine solche Mehrheit im Salzburger Landtag fehlt ein Mandat, die ÖVP müsste also noch eine Partei etwa das Team Stronach ins Boot holen. Aber es ist fraglich, ob Wilfried Haslauer das riskiert. Viel wird auch davon abhängen, wie sich die SPÖ nach dem Debakel neu aufstellt. Die Begeisterung, den Juniorpartner Haslauers zu spielen, ist bei den Sozialdemokraten nicht sehr groß.

Motivationsschub für ÖVP

In knapp fünf Monaten wählt Österreich einen neuen Nationalrat: Und die Niederlage Gabi Burgstallers in diesem Ausmaß ist schon noch einmal ein Schuss vor den Bug der Bundes-SPÖ, Rückenwind für die Nationalratswahl sieht anders aus. Die ÖVP hingegen hat ihr Wahlziel auch diesmal wieder erreicht, ein Bundesland zurückgewonnen - das ist ein Motivationsschub für die Funktionäre mit Blick auf den 29. September.

Die Grünen können auf ihrer neuen Stärke in den Ländern aufbauen und sie haben offenbar ihr Thema gefunden - als Kontrollpartei sind sie erfolgreich.

Und die Freiheitlichen können erst einmal aufatmen - nach drei Niederlagen der erste Zugewinn. Aber FPÖ-Chef Strache kann nicht so tun, als wäre nichts geschehen und wieder das Kanzlerduell gegen SPÖ-Chef Faymann ausrufen. Denn Stronach hat in Salzburg wieder ein kräftiges Lebenszeichen gegeben. Stronach bleibt Straches gefährlichster Gegner.