Stepic-Rücktritt: "Aus Verantwortung zu Raiffeisen"

Mister Osteuropa Herbert Stepic tritt als Chef der Raiffeisenbank International zurück. Das hat der 66-Jährige heute bekannt gegeben. Stepic war in den vergangenen Tagen in die Kritik geraten, weil er Wohnungen in Singapur über zwei Firmen in Steueroasen gekauft - diesen Deal aber nicht seiner Firma mitgeteilt hat. Mit seinem Rückzug wolle er Schaden für Raiffeisen und sein Lebenswerk abwenden, so Stepic vor Journalisten in Wien.

Abendjournal, 24.5.2013

Herbert Stepic

(c) Techt, APA

Der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank International (RBI), Herbert Stepic, legt alle seine RBI-Funktionen zurück. Das verkündete der 66-Jährige am Freitag. Zudem verteidigte er erneut seinen Immobilienkauf in Singapur. Es handle sich bei den beiden Firmen nicht um Offshore-Konstruktionen, betonte er. Der RBI-Aufsichtsrat will am Montag über einen Nachfolger entscheiden.

Schaden abwenden

"Aus Verantwortung und Verbindung zu meiner Organisation biete ich aber alle meine Funktionen an. Unter Umständen, die ich mir anders vorgestellt hatte, aber im Bewusstsein, das Beste gegeben zu haben", sagte Stepic am Freitag vor Journalisten in Wien.

Einen Nachfolger nannte Stepic, der einen Abgesang auf seine 40 Jahre bei Raiffeisen hielt, noch nicht. Er gehe, weil er wisse, wie emotional nun debattiert werde und er Schaden "aus Verantwortung zu Raiffeisen" verhindern wolle.

Nach seiner Stellungnahme verließ er ohne die Möglichkeit für Journalisten, Fragen zu stellen, den Raum. Bis ein Nachfolger gefunden ist, führt Stepic die Geschäfte der RBI weiter.