Raiffeisen-Aufsichtsrat sucht Stepic-Nachfolger
Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Herbert Stepic, ist am Freitag mit einem Paukenschlag zurückgetreten - heute könnte der Aufsichtsrat der RBI bereits seinen Nachfolger küren. Aller Voraussicht nach dürfte er aus den eigenen Reihen der RBI kommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.5.2013
Strobl oder Grüll oder Sevelda
Laut Zeitungsberichten haben zwei Vorstandsmitglieder der Raiffeisen Bank International die besten Chancen, Nachfolger von Herbert Stepic an der Spitze der Bank zu werden: Risikovorstand Johann Strobl und Finanzvorstand Martin Grüll gelten als die aussichtsreichsten Kandidaten, beide Jahrgang 59, beide seit 2010 im Vorstand der RBI. Gut möglich ist aber auch, dass zunächst der bisherige Stepic-Vize Karl Sevelda zum interimistischen RBI-Chef bestellt wird, um inzwischen einen Nachfolger aufzubauen.
Große Fußstapfen
Der Aufsichtsrat der RBI mit RZB-Chef Walter Rothensteiner an der Spitze wird voraussichtlich bereits heute über die Nachfolge entscheiden. Wer auch immer der Nachfolger wird, er tritt in große Fußstapfen. Denn mit Herbert Stepic ist einer der profiliertesten Banker des Landes zurückgetreten. Stepic, oft auch als "Raiffeisen Mister Osteuropa" betitelt, galt vor allem als Turbo für die Auslandsexpansion von Raiffeisen speziell in Ost- und Südosteuropa.
Gestolpert ist Stepic nun über einen Immobilien-Deal in Asien. Über zwei Offshore-Firmen hat Stepic drei Wohnungen in Singapur gekauft. Stepic betont zwar, dass alles legal abgelaufen sei und es sich nicht um Offshore-Konstruktionen handelt. Um einen Imageschaden von Raiffeisen abzuhalten trete er aber zurück. Der Aufsichtsrat wird diesen Rücktritt heute offiziell annehmen.