Syrien: Friedensbemühungen auch in Paris

Nicht nur in Brüssel entscheidet sich die Zukunft Syriens. Auch in Istanbul oder in Paris. In der französischen Hauptstadt reden Russlands Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenminister John Kerry über Syrien und in Istanbul, trifft sich die syrische Opposition, die noch immer weit davon entfernt ist, geschlossen zu agieren.

Abendjournal, 27.5.2013

Zerstrittene Opposition

Es ist ein Tauziehen zwischen Konservativen und Liberalen innerhalb der syrischen Opposition: Und wie es scheint, dürften sich die konservativen Kräfte durchgesetzt haben.
Auf Druck des Westens hin sollte ja die von den konservativen Muslimbrüdern geprägte syrische Nationalkoalition, also die Vertretung der Opposition, um 22 Mitglieder aus den liberalen Reihen aufgestockt werden. Doch die Liberalen bekamen nur 8 Plätze, wie der Sprecher der Koalition Khalid Saleh heute in Istanbul verkündet.

Zwar hat nun der der bekannteste liberale Oppositionspolitiker Michel Kilo seinen Platz im Nationalkongress, auch 3 Frauen sind nun dabei. Ob dem liberalen Block dies aber reicht, ist offen. Sie wollen noch entscheiden, ob sie die Konferenz aus Protest verlassen.

Das Bild, das die syrische Opposition da liefert, ist nicht dazu angetan, das Vertrauen des Westens in sie zu stärken. Und das genau zu dem Zeitpunkt, wo laut über Waffenlieferungen an die syrische Opposition nachgedacht wird.

Es erleichtert aber auch nicht die Vorbereitung der Syrien-Konferenz Mitte Juni in Genf: dazu finden heute in Paris Gespräche zwischen Russlands Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenminister John Kerry statt. Eine zerstrittene Opposition schwächt die Ausgangspositionen.

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