Hochwasser: Folgen für die Landwirtschaft

Dauerregen und Überflutungen haben österreichweit mehrere tausend Hektar an Agrarflächen geschädigt. Viele Bauern werden mit empfindlichen Ertagseinbußen rechnen müssen. Schadenausmaß und Ernteausfälle sind dabei von Region zu Region sehr unterschiedlich.

Morgenjournal, 5.6.2013

Vielfältige Schäden

Wie groß die Ernteausfälle tatsächlich sein werden, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, sagt Kurt Weinberger von der Österreichischen Hagelversicherung. Fest stehe aber: Viele Bauern werden mit empfindlichen Ertagseinbußen rechnen müssen. Schadenausmaß und Ernteausfälle seien dabei von Region zu Region sehr unterschiedlich: In Tirol und Vorarlberg stehen vor allem Grünflächen unter Wasser, also Wiesen und Weideland. In Oberosterreich und Teilen Niederösterreichs sind hauptsächlich Ackerflächen betroffen - also Mais oder Sommergerste. Die Wiesen seien direkt durch Vermurungen und Schlamm geschädigt. Auf Ackerflächen staue sich die Nässe, die Flächen seien unbefahrbar, die Pflanzen sind verpilzt, faulen oder schimmeln, Sagt Günther Rohrer, Pflanzenbaudirektor bei der Landwirtschaftskammer.

Trotzdem stabile Preise

Auch Gemüsebauern sind von Hochwasser nicht verschont geblieben. Hier kommt es vor allem bei Erdbeeren und Salat zu Ernteausfällen. Wie groß diese sein werden, hänge aber von den Wetterverhältnissen der kommenden Tage ab. Dass Gemüse im Supermarktregal knapp werden könnte, glaubt Kurt Weinberger von der Hagelversicherung aber nicht. Und er rechnet auch nicht damit, dass die Preise steigen werden. Wenn es zu einer regionalen Knappheit komme, gebe es auf dem offenen Markt entsprechende Importe, das halte Angebot und Preise stabil.

Nicht nur das Hochwasser setzt der Landwirtschaft zu, sondern auch der Regen und das kalte Wetter im Mai. So seien Mais und Gerste im Wachstum weit hinten geblieben. Gleichzeitig sei der Befall mit Pilzen überdurchschnittlich, was die Erntemenge zusätzlich verkleinert.