Syrien: G8 für Übergangs-Regierung

In einer idyllischen Seenlandschaft Nordirlands feilschten die letzten Stunden die Delegationen der G8-Staaten um einen Text zum Bürgerkrieg in Syrien. Um einen Text, mit dem alle leben können. Der wurde zwar gefunden, doch ließ Assad-Verbündeter Putin keinen großen Wurf zu. Die Rede ist jetzt von einer Übergangsregierung in Damaskus.

2 Helikopter

(c) Pearce, EPA

Abendjournal, 18.6.2013

Fragen unbeantwortet

Die Erklärung der G8 zu Syrien spart den zentralen Konfliktpunkt aus: das Schicksal von Machthaber Assad. Ein Erfolg für Russland, dessen Präsident Putin als Letzter noch seine schützende Hand über den syrischen Präsidenten hält und sich auch in dieser Frage nicht isoliert fühlte, wie er sagte. Wer an der syrischen Übergangsregierung beteiligt ist und wie sie ihre Macht ausüben soll - diese Fragen bleiben unbeantwortet. Die Syrien-Friedenskonferenz, deren Teilnehmer ebenfalls noch unklar sind, wird vermutlich erst im August in Genf stattfinden und soll die Übergangsregierung formen helfen.

EU-Kommissionspräsident Barroso in einem ersten Fernsehinterview: Alle haben zugestimmt, dass wir die Bürgerkriegsparteien unter Druck setzen müssen, um die politische Veränderung zu erreichen.

Großbritanniens Premierminister David Cameron räumte ein, dass es nicht einfach war, sich auf die Syrien-Erklärung zu einigen: Worte werden das Leiden nicht stoppen, wir müssen den Worten auch Taten folgen lassen, sagte er am Ende des G8-Gipfels in Nordirland.

Waffenlieferungen an die Rebellen gegen Syriens Machthaber Assad sind bis zur Konferenz eher unwahrscheinlich, Russlands Präsident Putin sagt, das würde die Situation nur destabilisieren. Nicht gelungen ist es, ihn davon zu überzeugen, dass das syrische Regime chemische Waffen einsetzt. Geeinigt haben sich die G8 Staaten darauf, in Syrien humanitäre Hilfe zu leisten. Dazu sollen zusätzliche Millionenbeträge locker gemacht werden, die Rede ist von mehr als 750 Millionen Euro.

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