Nationalbank-Vize Duchatczek suspendiert
Kurz vor seiner Pensionierung wird es eng für den Vize-Gouverneur der Nationalbank, Wolfgang Duchatczek. Die Nationalbank-Aufsicht suspendierte ihn mit sofortiger Wirkung. Grund ist die Anklage der Staatsanwaltschaft Wien gegen ihn.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 18.6.2013
Entscheidung am 27.Juni
Der Generalrat der Nationalbank, also das Aufsichtsgremium, zieht jetzt die Konsequenzen nach der Anklage gegen Vize-Gouverneur Wolfgang Duchatczek. Ihm und acht weiteren Personen wird unter anderem Bestechung und Geldwäscherei im Zusammenhang mit Aufträgen der Banknoten-Druckerei und Münze Österreich vorgeworfen. Claus Raidl, Präsident des Generalrates sagt, Duchatczek sei suspendiert bis zur nächsten Generalratssitzung am 27. Juni, da werde endgültig beraten.
Beraten, welche Konsequenzen es etwa für die Pensionsansprüche Duchatczeks gibt. Dieser geht mit 11. Juli in Pension, bis dahin übernimmt Gouverneur Ewald Nowotny seine Aufgaben. Dass das Ansehen der Nationalbank unter dem Fall leidet, glaubt Raidl nicht.
Und auf die Frage, ob die Nationalbank einen finanziellen Schaden erlitten hat, sagt Raidl: in der Anklageschrift werde die Frage verneint. Es gebe aber noch die Verbandsklage gegen die Münze und gegen die Druckerei, das müsse man sehen.
Der Anwalt von Duchatczek wirft dem Generalrat vor, Duchatczek ohne gesetzliche Grundlage zum Sündenbock zu machen. Das dementiert Raidl.