Augen-OPs: Zu lange Wartezeiten

Wenn man an Grauem Star erkrankt, ist das unangenehm genug. Besonders mühsam wird es aber, wenn man monatelang auf einen Operationstermin monatelang warten muss. Wartezeiten von mehreren Monaten bis zu einem Jahr sind keine Seltenheit. Patientenanwalt Gerald Bachinger fordert: Die Bundesländer müssten besser zusammenarbeiten. Das würde helfen, dass Patientinnen und Patienten nicht so lange warten müssen.

Morgenjournal, 20.6.2013

Mehr Austausch zwischen den Bundesländern

Im Vorarlberger Landes-Krankenhaus Feldkirch wartet man ein Jahr lang auf einen Operationstermin: der Spitzenreiter, wie ein Rundruf bei Patientenanwälten ergeben hat. Aber auch in anderen Bundesländern kann es lange dauern, bis man gegen Grauen Star operiert wird. Im Landesklinikum Wiener Neustadt 10 Monate, im LKH Klagenfurt zwischen 8 und 11 Monate, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Gründe für die langen Wartezeiten sind vielfältig. Operationen gegen Grauen Star gehören zu den häufigsten überhaupt und nehmen stetig zu. In den Spitälern gibt es oft zu wenige Ärzte und Operationsräume, außerhalb der Spitäler machen zu wenig niedergelassene Ärzte diese Augenoperation.

Patientenanwalt Gerald Bachinger sieht aber noch einen weiteren Grund. Der Patientenaustausch zwischen den Bundesländern funktioniere nicht. Ein Vorarlberger, der keinen OP-Termin bekommt, soll über freie Termine in Tirol informiert werden, wo die Wartezeiten kürzer sind, nennt Bachinger ein Beispiel.

Transparente Listen

Orientierung können da auch die sogenannten transparenten Wartelisten geben. Spitalsträger sind seit kurzem per Gesetz dazu verpflichtet, die Wartezeiten für Augenoperationen, orthopädische oder neurochirurgische Operationen öffentlich zu machen. Damit soll verhindert werden, dass Privatpatienten bei Operationsterminen bevorzugt werden. Allein, weder funktioniert das überall schon, noch ist es den Patienten wirklich bekannt, sagt Patientenanwalt Gerald Bachinger:

Bachinger wünscht sich außerdem, dass nicht nur Wartezeiten veröffentlicht werden müssen, sondern auch die Qualität einer Krankenhausabteilung. Damit sei es für Patientinnen und Patienten leichter zu entscheiden, ob sie lange Wartezeiten in Kauf nehmen wollen oder nicht, so Bachinger.