Weiter Verwirrspiel um Dayli

Das Verwirrspiel um die angeschlagene Drogeriemarktkette Dayli geht weiter. So wie in den vergangenen Tagen auch heißt es offiziell weiterhin, man suche einen Investor.

Mittagsjournal, 3.7.2013

Donnerstag ist Stichtag

Dayli, der Name wird ungewollt fast schon Programm. Jeden Tag verweist man bei Dayli auf den nächsten Tag. Da ist es fast schon verwunderlich, dass Eigentümer und Geschäftsführer Rudolf Haberleitner persönlich am Handy erreichbar ist. Im Gespräch mit Ö1 sagt er, dass man heute den ganzen Tag über in Klausur sei. Morgen gebe es dann Informationen. Alles deute in Richtung Fortführung, sagt Haberleitner. Ansonsten verweist er auf die eigens engagierte PR-Agentur. Dort heißt es zunächst mehrfach, es werde weiter nach einem Investor gesucht. Sonst könne man nichts sagen. Auf mehrmaliges Nachfragen und konfrontiert mit den Aussagen von Haberleitner schwächt die Agentur ab und sagt, man rechne diese Woche mit einer Entscheidung. Auch beim Betriebsrat heißt es Stereotyp, es werde nach einem Investor gesucht, man könne nichts sagen.

Finanzvorstand gefeuert

Mehr traut sich öffentlich wohl auch niemand sagen. Ein Grund dafür: Dayli-Finanzvorstand Andreas Bachleitner soll von Haberleitner fristlos gefeuert worden sein, aus guten Gründen, wie es heißt. Offiziell bestätigt das derzeit aber niemand. Bachleitner werden angeblich geschäftsschädigende Aussagen vorgeworfen. In den Oberösterreichischen Nachrichten wird er heute mit den Worten zitiert: Wir haben Herrn Haberleitner ausdrücklich davor gewarnt, mit der Million nach Italien zu fahren. Gemeint ist die Million Euro, um die ein Gauner Haberleitner in Udine betrogen haben soll. Die Polizei hat jedoch Zweifel an der Version Haberleitners. Mittlerweile steht der Verdacht der Geldwäsche im Raum.

Ebenfalls nicht bestätigt werden die Inhalte der heutigen Beratungen. Angeblich könnte die Drogeriemarktkette um einen symbolischen Euro verkauft werden. Angesichts der offenen Schulden haben bisher aber alle ernstzunehmenden Interessenten selbst das abgelehnt. Dem Vernehmen nach finden heute auch Bank-Gespräche statt. Dabei geht es offenbar um Kredite, um offene Forderungen zu bezahlen. Allein die Forderungen der Lieferanten sollen geschätzte 20 bis 30 Millionen Euro ausmachen.

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