Handel: Neue Regel für Samstagsbeschäftigung

Einen Kompromiss der Sozialpartner gibt es jetzt bei den Arbeitszeiten im Handel: Ab September dürfen Handelsbetriebe ihre Mitarbeiter jeden Samstag ganztägig einsetzen. Als Gegenleistung gibt es Zeitausgleich. Das neue Arbeitszeitmodell soll mehr Flexibilität und Vorteile für alle Beteiligten bringen.

Abendjournal, 8.7.2013

Alte Regelung bleibt auch bestehen

Jeden zweiten Samstag frei, diese Regel war vielen Händlern und auch Angestellten schon lange ein Dorn im Auge. Nun sollen Mitarbeiter an mehreren Samstagen hintereinander arbeiten dürfen, dafür stehen ihnen fünf verlängerte Wochenenden pro Halbjahr zu. Für Gewerkschafts-Chef Wolfgang Katzian eine gute Verbindung von Flexibilität und sozialer Sicherheit: "Entscheidend für die Kolleginnen und Kollegen im Handel ist, dass zum einen die bestehende Regelung bleibt und zum anderen diese neue Option mit dem 'Super-Wochenende' aufgemacht wird."

Denn die Betriebe können ihr Fachpersonal auch in jenen Branchen verstärkt am Samstag einsetzen, in denen die Nachfrage der Kunden nach Beratung samstags größer ist.

Vorteile für Angestellte in Elternteilzeit

Am Samstag ist auch meist der Umsatz höher - ein Vorteil für Beschäftigte, wenn sie über Provisionen am Umsatz beteiligt sind. Auch Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch ist zufrieden, "weil es wirklich eine Win-Win-Situation für Kunden, Betriebe und Mitarbeiter ist". Vorteile sieht Lorentschitsch auch für Handelsangestellte in Elternteilzeit, die nun auch am Samstag arbeiten dürfen. Das könne sowohl die Kinderbetreuung als auch den Wiedereinstieg in den Job erleichtern.

Experten rechnen damit, das vor allem beratungsintensive Branchen wie Möbel- oder Autohandel auf das neue Arbeitszeitmodell umsteigen werden. Geregelt werden muss das über eine Betriebsvereinbarung.

Übersicht

  • Handel