Snowden: Wie kommt er nach Venezuela?

Der von den USA gesuchte Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat offiziell um Asyl in Venezuela angesucht. Doch noch ist völlig offen, ob Snowden tatsächlich nach Venezuela flüchten wird. Seit zwei Wochen soll er im Internationalen Flughafen Scheremetewo in Moskau festsitzen - ohne gültige Papiere. Dies dürfte auch die Ausreise erschweren - falls Snowden überhaupt noch in Moskau ist.

Edward Snowden auf Plakat

(c) Nietfeld, DPA

Mittagsjournal, 9.7.2013

Reise via Kuba?

Da die USA seinen Pass für ungültig erklärt haben, kann Snowden keinen Weiterflug buchen. Russland betreten kann er, offiziell zumindest, auch nicht, weil er kein Visum hat. Daher ist unklar, wie er einen Flug nach Venezuela antreten kann. Möglicherweise könnte er von Diplomaten Transit- oder Reisepapiere für Asylsuchende erhalten, die ihm eine Ausreise erlauben. Fest steht nur, Snowden müsste über Kuba fliegen, da es keine Direktflüge nach Caracas gibt.

Längst weg?

Unterdessen ist völlig unklar, ob Snowden sich überhaupt noch im Moskauer Flughafen befindet. Möglicherweise ist er längst ausgereist. Gesehen hat den flüchtigen amerikanischen Enthüller nach seiner angeblichen Landung in Moskau vor zwei Wochen niemand. Sollte er jedoch noch hier sein, wird er allmählich zur politischen Last für Russland.

Sagt Obama Besuch ab?

Hatte man zunächst den Eindruck, Präsident Putin sei die Flucht des amerikanischen Staatsfeindes nach Moskau gar nicht unrecht, betonte er vor kurzem, je schneller Snowden weiterreise, desto besser - für ihn selbst und auch für Russland. Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und Washington leiden unter dem Aufenthalt Snowdens in Russland. US-Präsident Obama soll sogar drohen, einen im September geplanten Besuch in Moskau abzusagen.

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