Ägypten: Pro-Mursi-Demo ohne Zwischenfälle

Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mursi haben auch in der Nacht auf heute gegen die Entmachtung der Islamisten durch das Militär demonstriert. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie Tausende vor einer Moschee im Stadtteil Nasr ausharrten, Slogans gegen das Militär riefen und seine Freilassung verlangten. Für diese Forderung erhalten sie mittlerweile auch internationale Unterstützung.

Morgenjournal, 13.7.2013

Internationale Unterstützung

Die ägyptische Armeeführung möge die "die aufenthaltsbeschränkenden Maßnahmen" für Mursi beenden, erklärt der deutsche Außenminister Guido Westerwelle. Im Klartext heißt das: Mursi solle freigelassen werden. Und in Washington schafft es ein hartnäckiger Journalist, der Sprecherin des State Departments das Einverständnis der USA dazu abzuringen. Wie es Mursi derzeit geht und wo er festgehalten wird, ist allerdings nach wie vor nicht bekannt.

Demo-Beteiligung schwächer als erwartet

Seine Anhänger sind jedenfalls besorgt. Ihre Demonstration am ersten Freitag des Ramadan sollte ein Marsch der Millionen werden , aber so viele Anhänger Mohammed Mursis konnte die Muslimbruderschaft doch nicht aufbieten. Immerhin waren es einige zehntausend Menschen, die für ihren gestürzten Präsidenten auf die Straße gingen und zwar landesweit.

Die Stimmung war aufgeheizt und gespannt, aber die allgemein befürchteten Ausschreitungen blieben aus. Beide Lager hielten an ihren nun schon fast traditionellen Versamlungsorten fest: Die Gegner Mursis feierten wieder einmal auf dem Tahrir-Platz, seine Gefolgsleute demonstrierten in der Islamisten-Hochburg Nasr City.

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