Ägypten vor Großdemo der Muslimbrüder

Zu einem "Millionen-Menschen-Marsch" haben die Muslimbrüder heute in Ägypten aufgerufen und wollen damit ein klares Zeichen dafür setzten, dass sie sich auch eine Woche nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi nicht mit dem Machtwechsel im Land zufrieden geben. Die Angst vor blutigen Zusammenstößen ist groß, die internationale Gemeinschaft ruft zur Gewaltfreiheit auf.

Morgenjournal, 12.7.2013

Auch zum Tahrir-Platz

Gestern Abend herrschte in Kairo noch Ruhe, die Anhänger der Muslimbruderschaft haben sich, wie in den vergangen Tagen auch, vor der Rabaa Moschee versammelt. Sie begehen gemeinsam das Fastenbrechen des Ramadan, Freiwillige verteilen Essen und Getränke. Die Stimmung wirkt wie die Ruhe vor dem Sturm, denn heute hat die Muslimbruderschaft zu einem "Millionen Menschen Marsch" aufgerufen. Die Anhänger Mursis, wollen den Ex-Präsdinten wieder im Amt sehen, sagt Safwat Hegazi, ein führendes Mitglied der Muslimbrüder: "Ziel ist, dass sich in Kairo mehr als 15 Millionen Ägypter versammeln, damit die Menschen sehen, dass nicht nur die Demostranten von Rabaa gegen den Militärputsch sind, sondern alle Ägypter. Wir werden an verschiedenen Orten vorbeimarschieren, wie dem Präsidentenpalast oder dem Verteidigungsministerium. Und wir haben auch kein Problem damit, zum Tahrir-Platz zu gehen."

Angst vor Gewalteskalation

Und genau das fürchten die internationalen Beobachter. Denn sollten die Gegner des Sturzes von Mohammed Mursi mit den Gegnern des Ex-Präsidenten, die sich traditionell am Tahrir-Platz versammeln, zusammenstoßen, könnte es erneut zu blutigen Auseinandersetzungen kommen.

Erst vergangenen Montag sind bei einem bewaffneten Konflikt zwischen Muslimbrüdern und dem Militär 51 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt worden.

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