Handel verhalten optimistisch

Dem Einzelhandel in Österreich ist es im ersten Halbjahr angesichts der Krise "den Umständen entsprechend gut" gegangen. Der Umsatz ist leicht zurückgegangen. Zu den Gewinnern gehört der Bereich Parfümerie und Drogerie: Die "Dayli"-Insolvenz ist also nicht bezeichnend für die gesamte Branche. Für das zweite Halbjahr rechnet man eher damit, dass das Geschäft stabil bleibt.

Mittagsjournal, 24.7.2013

Drogerien top, Baumärkte flop

Was man im Alltag braucht, braucht man auch dann, wenn es finanziell eng ist - das sieht man daran, dass der Lebensmittelhandel seine Umsätze sogar steigern konnte. Parfümerien und Drogerien haben um drei Prozent mehr Umsatz gemacht. Da ist es kein Widerspruch, dass die Kette Dayli davon nicht profitiert hat, sagt Bettina Lorentschitsch, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer.

Zu den Verlieren gehören vor allem die Geschäfte aus dem Bereich Bau- und Heimwerkerbedarf, sie haben in der ersten Jahreshälfte rund 4 Prozent weniger Umsatz gemacht. Als Ursache dafür nennt man vor allem den langen, kalten Winter, der die Bauwirtschaft insgesamt diesmal getroffen hat.

Ausblick stabil

Rund 280.000 Menschen arbeiten derzeit im Einzelhandel - das sind um 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gestiegen ist vor allem die Zahl der geringfügig Beschäftigten. Viele Dayli-Mitarbeiter dürften bei anderen Betrieben unterkommen, sagt Bettina Lorentschitsch - daher werde sich im Lauf des Jahres an der Gesamtzahl der Beschäftigten wenig ändern.

Für das zweite Halbjahr ist man relativ optimistisch. Zwar wollen nach diversen Umfragen die Menschen nur etwas mehr für den Konsum ausgeben - rund 0,2 Prozent, andererseits wollen sie aber auch nicht viel sparen. Daher erwarteten auch die Händler eine stabile Entwicklung in den nächsten Monaten, sagt Peter Voithofer von der KMU-Forschung Austria:

Im Zehn-Jahre-Vergleich zeigt sich, dass es mittlerweile in Österreich um sieben Prozent weniger Geschäfte gibt, bei den Verkaufsflächen gab es dagegen ein Plus von 9 Prozent, das liegt vor allem an den Einkaufs- und Fachmarktzentren.

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