Erste ist erste: Staatsgeld "mit Dank" retour

Jetzt ist es offiziell: Die Erste Group wird als erste Bank in Österreich das vom Staat geliehene Geld zurückzahlen. Vor vier Jahren, kurz nach Beginn der Finanzkirse, hat sich die Erste 1,2 Milliarden Euro vom Staat geholt, und dafür auch kräftig Zinsen gezahlt. Jetzt kann man es sich wieder leisten, das Geld zurückzuzahlen - "mit Dank", wie Erste-Chef Treichl erklärte.

Mittagsjournal, 30.7.2013

Beträchtliche Zinsenersparnis

Am 8. August wird die börsennotierte Erste Group das 2009 eingeschossene staatliche Partizipationskapital (1,2 Mrd. Euro) vollständig zurückzahlen. Das gab Erste-Chef Andreas Treichl heute bekannt: "Es war ein gutes Geschäft für die Republik und die Steuerzahler. Aber wir bedanken uns dafür, dass wir es bekommen haben, und wir geben es mit Dank an die Republik zurück." Damit erspart sich die Erste Group acht Prozent Zinsen im Jahr, und ab dem nächsten Jahr wäre es noch ein bisschen teurer geworden. Voraussetzung war, dass die jüngste Kapitalerhöhung im Juli glatt über die Bühne gegangen ist.

Kosten sparen wo es geht

Im ersten Halbjahr 2013 hat die Erste ein Drittel weniger Gewinn ausgewiesen als im ersten Halbjahr 2012. Hauptgrund: In den ersten sechs Monaten des Vorjahres hatte das Institut vor allem hohe Sondergewinne aus Hybridanleiherückkäufen (Einmalertrag 413 Mio. Euro) gebucht, womit damals teure Abschreibungen auf die Rumänientochter BCR (210 Mio. Euro) verdaut werden konnten. Im ersten Halbjahr 2013 lag nun der Nettogewinn bei 301,2 Mio. Euro, nach 453,6 Mio. Euro.

Firmenwertabschreibungen gab es aber auch heuer, allerdings geringere: Für die Erste Bank Croatia fielen 21,9 Mio. Euro an. Aus dem Verkauf der Ukraine-Tochter fielen noch 74,6 Mio. Euro an Belastungen an. Die Erste versucht, Kosten zu sparen, wo es geht. Doch das kann nicht ganz ausgleichen, dass das Geschäft mit Krediten in Osteuropa mangels Nachfrage immer noch schlecht läuft.

Hypo-Sanierung: "Geht mir am Keks"

Was eine Lösung für die marode Kärntner Hypo betrifft, wehrt sich Treichel weiter gegen eine Beteiligung der Ersten. Was die Regierung mit der Hypo tun soll? Treichel: "Sie sanieren und schauen, dass sie mit der Hypo weder die Steuerzahler noch andere Banken damit belästigen. Das geht schön langsam am Keks."