Iran: Rohani tritt Präsidentenamt an

Hassan Rohani tritt heute sein Amt als iranischer Präsident an. Der als gemäßigt geltende Kleriker wird in Anwesenheit des geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Khamenei in sein Amt eingeführt. Morgen wird Rohani vor dem Parlament vereidigt, danach hat er zwei Wochen Zeit, sein Kabinett vorzustellen. Der 64jährige Rohani hat die Präsidentenwahl Mitte Juni in der ersten Runde mit 51 Prozent der Stimmen gewonnen.

Mittagsjournal, 3.8.2013

Machtübergabe durch Ayatollah

Im Büro des obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Khamenei wird Irans neuer Präsident heute noch offiziell sein Amt übernehmen. Ab heute heißt Irans neuer Präsident Hassan Rohani. Bei der Zeremonie in kleinem Rahmen wird Irans Innenminister noch einmal die Details des Wahlergebnisses präsentieren. Rohani hat ja bereits in der ersten Runde mit 51 Prozent der Stimmen gewonnen und seine konservativen Rivalen besiegt.

Morgen findet dann der öffentliche Teil der Angelobung statt. Hassan Rohani wird im Parlament in Teheran als Präsident vereidigt werden, er hat dann zwei Wochen Zeit sein Kabinett zusammen zu stellen. Rohani gilt als moderater Kleriker, er gehört allerdings schon seit Jahrzehnten zur Führungselite im Iran. Nachdem die Reformer des Landes von den Wahlen ausgeschlossen wurden, hatte er sich an die Spitze einer Plattform aus Reformern und Moderaten stellen lassen.

Mehr Diplomatie?

Rohani hat ein diplomatisches Vorgehen im Atomkonflikt angekündigt, als ehemaliger Unterhändler hat er in der Materie einiges an Erfahrung, er gilt als gesprächsbereit und wählt seine Worte anders als sein Vorgänger mit Bedacht. Der Westen hofft daher auf mehr Kompromissbereitschaft in dem andauernden Atomstreit mit dem Iran.

Auch im Inneren hat Rohani mehr Freiheit versprochen, wie der neue iranische Präsident sich das konkret vorstellt, darüber gibt es noch keine Informationen. Rohani löst den scheidenden Präsidenten Mahmoud Ahmadinedjad nach acht Jahren Amtszeit ab. In dieser Zeit ist der Iran international in tiefe Isolation geraten, die Wirtschaftslage gilt als schwierig. Doch auch wenn Rohani sich einiges vorgenommen hat, letztendlich ist seine Macht auch als Präsident begrenzt. Es ist und bleibt Ayatollah Ali Khamenei, der im Iran die Fäden zieht und die wichtigen Entscheidungen trifft.