Terrorangst: US-Botschaften bleiben zu

Das Wochenende war ruhig, doch das US-Außenamt bleibt nervös. 21 Botschaften im nahen Osten und Nordafrika waren gestern geschlossen und 19 sollen es bleiben, bis mindestens kommenden Samstag. Der Grund ist die Angst vor geplanten Terroranschlägen, von denen der Geheimdienst NSA erfahren haben soll.

Morgenjournal, 5.8.2013

Geschlossen bis Samstag

Es gebe keine Hinweise für neue Terroranschläge, man wolle aber dennoch große Vorsicht an den Tag legen - mit diesen Worten begründete gestern das US-Außenministerium seine Entscheidung, Botschaften und Konsulate weiterhin geschlossen zu halten. Insgesamt geht es um 19 US-Botschaften im Nahen Osten und Nordafrika, die ihre Türen frühestens nächsten Samstag wieder öffnen sollen.

Betroffen von den verlängerten Schließung sind unter anderem die Niederlassungen in Kairo, Amman, Abu Dhabi, Sanaa, Rijad, Dubai und Tripolis. Die Vertretungen in Kabul, Bagdad und Algier dürften am Montag unterdessen wieder öffnen.

"NSA beschützt uns"

Die Stimmung ist dennoch angespannt, sagt Dutch Rupersberger, Mitglied im US-Repräsentantenhaus, gegenüber dem US-Fernsehen: "Ja, das ist eine sehr glaubhafte Bedrohung und sie basiert auf Daten des Geheimdienstes. Was wir jetzt tun müssen, ist, US-Bürger in der ganzen Welt vor Terroranschlägen zu schützen." Maßgeblich an der Aufdeckung von Anschlagsplänen der Al-Kaida sei der Geheimdienst NSA gewesen, sagt Rupersberger: "Wir wissen, dass Al-Kaida uns angreifen und töten will. Die gute Nachricht ist, dass unsere Geheimdienste, dass die NSA, das erfahren hat. Denn sie beschützt die Amerikaner vor Terrorangriffen."

Rupersberger wirft dem Aufdecker Edward Snowden vor, die Arbeit der NSA zu gefährden. Nach seinen Enthüllungen würden USA-feindliche Terrorgruppen ihre Kommunikation jetzt ändern. Dagegen spricht hier allerdings, dass die Anschlagpläne gegen US-Botschaften von Geheimdiensten abgefangen werden konnten. Die USA sind alarmbereit: Kampfjets und Spezialeinsatzkräfte zu Land und zu Wasser waren am Wochenende so stationiert worden, dass sie innerhalb einer Stunde an jedem Krisenherd zum Einsatz kommen konnten.