Alle Jahre wieder: Lehrermangel zu Schulstart

Für das kommende Schuljahr 2013/14 ist kurzfristig mit einem weiteren Anstieg des Lehrermangels zu rechnen. Das hat nicht nur der Rechnungshof festgestellt, sondern manche Bundesländer spüren es schon jetzt, wenige Wochen vor dem Schulbeginn. Neu ist diese Nachricht ja nicht - und gerade deshalb deutet sie auf ein ungelöstes Problem der Bildungspolitik hin.

Ein leerer Sessel vor einer Tafel in einer Schulklasse

(c) Seidel,DPA

Morgenjournal, 23.8.2013

Bei weitem keine Lehrerschwemme

Im September werden wieder etliche Studenten ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium oder pensionierte Lehrkräfte in den Klassenzimmern stehen. Neben einer Pensionierungswelle, die auch noch durch die Verschärfung der Hacklerregelung verstärkt wird, geben Beobachter der Bildungspolitik vergangener Jahre die Schuld: Noch vor einigen Jahren hatten manche der damaligen Politiker vor einer künftigen Lehrerschwemme gewarnt und jungen Leuten von einer einschlägigen Studienwahl abgeraten.

Jetzt sind vom Personalmangel vor allem die Fächer Englisch, Deutsch, Mathematik, Turnen und Informatik betroffen. Regional haben Wien, Nieder- und Oberösterreich den größten Bedarf. In der Bundeshauptstadt sind auch vor allem Sonderschulpädagogen gefragt. Von insgesamt 12.000 Wiener Lehrkräften aller Schultypen waren im letzten Schuljahr 400 Studenten.

Zu wenige Gegenmaßnahmen?

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass trotz Mangels keine Unterrichtsstunde ausgefallen sei, und dass sie im Rahmen der Reform der Lehrerausbildung besondere Anreize für Quereinsteiger aus anderen Berufsfeldern schaffen will. Trotz allem ist der Lehrermangel zumindest in manchen Bundesländern ein ständiger Begleiter der Bildungspolitik und kehrt alle Jahre wieder.

Der Rechnungshof jedenfalls hat für 2013/14 österreichweit 3.088 benötigte Lehrerinnen und Lehrer berechnet.