"Im Journal zu Gast"
Bucher (BZÖ) glaubt an Wiedereinzug
Für das BZÖ wird es laut Umfragen knapp für den Wiedereinzug in den Nationalrat. BZÖ-Chef Josef Bucher zeigt sich "Im Journal zu Gast" unbeeindruckt: "Plan Nummer eins ist es, die BZÖ-Politik weiter fortzusetzen und eine gute Oppositionskraft im Parlament zu sein", so Bucher.
27. April 2017, 15:40
(c) Schlager, APA
Mittagsjournal, 26.8.2013
BZÖ-Chef Josef Bucher "Im Journal zu Gast" bei
"Keine weiteren Abgänge"
BZÖ-Obmann Bucher glaubt also fest an einen Wiedereinzug seiner Partei ins Parlament - auch wenn dem BZÖ in den letzten Jahren fast die Hälfte der Abgeordneten den Rücken gekehrt haben. Dass auch sein Mitstreiter Sigisbert Dolinschek aussteigen will, dementiert Bucher und bezeichnet entsprechende Berichte als "Boshaftigkeit der Kärntner FPÖ, an der nichts dran ist." Bucher gibt sich sicher, dass es bis zur Wahl keine weiteren Abgänge gibt.
Zum verstorbenen Parteigründer Jörg Haider steht Bucher nach wie vor, ungeachtet der laufenden Korruptionsprozesse rund um Haiders früheres Personal. Er habe seine Einschätzung über Haider aus seinen Erlebnissen mit ihm getroffen. Und : "Jörg Haider wäre heute stolz auf das BZÖ", so Bucher. Für die Zukunft will Bucher nicht ausschließen, in Kärnten noch einmal zu kandidieren.
Ruf nach Steuervereinfachung
In den Mittelpunkt seiner Wahlkampfstrategie stellt Bucher die Forderung nach einem "einfachen, niedrigen und gerechten Steuersystem, mit dem wir auch die Verwaltung eindämmen", so Bucher. Von den derzeitigen "600 Ausnahmen" profitierten nur Gutverdiener und Superreiche. Statt dessen will Bucher Vorteile für Familien und sonst keine Ausnahmen. Bis es so weit sei, müsse es steuerliche Erleichterungen für Unterhaltszahlungen geben, fordert der BZÖ-Chef, selbst geschiedener Vater dreier Kinder.
Das BZÖ würde auch einer etwaigen Dreierkoalition mit SPÖ und ÖVP zur Verfügung stehen, wenn seine Forderung nach einer Steuerreform erfüllt werde, sagt Bucher. Das Finanz- und Wirtschaftsressort sollten dabei mit "erfahrene" Experten besetzt werden. Er selbst würde sich im Fall einer Regierungsbeteiligung des BZÖ aber doch für diese Ressorts bewerben, schließlich sei er 20 Jahre in der Privatwirtschaft gewesen.
"Sonderbare" Prozesse
In seinem Rechtsstreit mit Frank Stronach bleibt Bucher bei seinen Vorwürfen: Stronach habe ihm 500.000 Euro für den Wechsel zu seinem Team angeboten, er habe das abgelehnt. Einen Prozesstermin kann Bucher nicht nennen.
Was den Telekom-Austria-Prozess und die drohende Rückzahlung von einer Million Euro betrifft, bestätigt Bucher, dass das Geld bis zu einer Gerichtsentscheidung bereitliege. "Sonderbar" findet Bucher nur, dass die Gerichtsverhandlung des Linzer Bürgermeister Dobusch (SPÖ) eingestellt worden sei mit der Begründung, die Wahl nicht zu beeinflussen, während der Prozess gegen das BZÖ weitergehe.