Syrien: UNO will mehr Zeit

"Wir brauchen noch ein paar Tage Zeit", das ist der Versuch von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, einen Angriff auf Syrien zumindest hinauszuzögern. Vier Tage würden die UNO-Inspektoren brauchen, um herauszufinden, was es mit dem Giftgas-Angriff vor einer Woche auf sich hat. Während für die USA und ihre Verbündeten alles klar ist, will Ban Ki Moon das Ergebnis der Mission in Syrien auf jeden Fall abwarten.

Ban Ki Moon

(c) Schneider, EPA

Abendjournal, 28.8.2013

"Gewisse Substanzen"

Nach einem Tag Unterbrechung, wegen Sicherheitsbedenken, haben die UN-Waffeninspektoren heute ihre Arbeit wieder aufgenommen. Das Team ist nach Samalka aufgebrochen, einer Rebellenhochburg, im Süden von Damaskus. Die Opposition hat Videos ins Internet gestellt, vermutlich von den heutigen Untersuchungen. Darauf befragen die UN-Inspektoren Opfer des mutmaßlichen Giftgasangriffs von vor einer Woche.

Der Syrien-Sonderbeauftragte für die UNO und die Arabische Liga, Lakdar Brahimi räumt heute erstmals ein, dass es Anzeichen für den Einsatz von chemischen Kampfstoffen nahe Damaskus gebe. Er spricht von gewissen Substanzen. Das sei natürlich inakzeptabel, so Brahimi. Angesprochen auf die Beweise der USA und ihrer Partner, sagt Brahimi, dass diese noch nicht der UNO gezeigt wurden und alle wären sehr interessiert an diesen Beweisen.

Einen Militärschlag lehnt Brahimi aber entschieden ab. Und wenn überhaupt, dann nach internationalem Recht und das besage, dass der UN-Sicherheitsrat dies entscheiden muss.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon pocht auf die zentrale Rolle des höchsten Gremiums der UNO. Ban Ki Moon mahnt außerdem genügend Zeit für die UN-Inspektoren ein. Der UN-Generalsekretär spricht von 4 Tagen.

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