Iran: alles anders?

Seit dieser Woche kommen aus dem Iran neue Töne: vorgestern gratuliert Präsident Rohani allen Juden zum jüdischen neuen Jahr, heute distanziert sich Außenminister Sarif von Holocaust-Leugner. Sarif will auch die internationalen Sorgen über das iranische Atomprogramm zerstreuen, er wird Ende September am Rande der UNO-Generalversammlung in New York mit EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton zusammenkommen. Der Iran leidet wegen seines Atomprogrammes massiv unter internationalen Sanktionen.

Abendjournal, 6.9.2013

Rohani setzt auf Diplomatie

Es sind die ersten sichtbaren Annäherungssignale an den Westen. Der iranische Präsident Hassan Rohani will offenbar den Atomstreit durch Verhandlungen lösen. Sein Außenminister Zarif ist der neue Chef-Atomunterhändler und er wird aus diesem Grund Ende September mit EU-Außenbeauftragter Ashton zusammentreffen. Sarif gilt als moderat und war bereits bei früheren Verhandlungen mit dabei. Er wolle die internationalen Sorgen über das iranische Atomprogramm zerstreuen, denn Atomwaffen seien nicht Teil der Politik des Iran, betont heute Außenminister Sarif laut Nachrichtenagentur "Mehr".

Ziel: Sanktionen aufheben

Präsident Rohani geht es vor allem darum, dass die internationalen Sanktionen gegen sein Land aufgehoben werden. Denn diese Sanktionen behindern die iranischen Ölexporte und die internationalen Geldtransfers massiv. Der Öl-und Gasverkauf ist aber mit knapp achtzig Prozent die wichtigste Einnahmequelle für den Iran. Die Bevölkerung leidet unter der hohen Inflation, sie liegt bei über vierzig Prozent. Die Währung Rial ist im freien Fall. Gibt es also keine Änderung bei der iranischen Atompolitik, bleiben die Sanktionen bestehen, dann wird sich die wirtschaftliche Lage im Iran noch weiter verschlechtern.