Putin zu Greenpeace: "Keine Piraten"

Nach der Festnahme von 30 Besatzungsmitgliedern eines Greenpeace-Schiffs in der Arktis durch russische Sicherheitsbehörden wurden alle Betroffenen in Untersuchungshaft genommen. Ihnen drohen Strafverfahren wegen Piraterie und damit jahrelange Haftstrafen. Die Umweltaktivisten hatten gegen die Gas- und Ölförderung in der Arktis protestiert. Nun schlägt Russlands Präsident Putin versöhnlichere Töne an, vielleicht aber nur auf den ersten Blick.

Abendjournal, 25.9.2013

Putin: "Aktivisten keine Piraten"

Die Umweltaktivisten seien natürlich keine Piraten, sagte Präsident Putin auf einer Arktis-Konferenz in Nordrussland. Allerdings, so Putin, hätten die Aktivisten mit ihrem Protest gegen internationales Recht verstoßen. Die Greenpeace-Aktivisten hatten in der Petschorasee versucht, eine Ölplattform des russischen Staatskonzerns Gazprom zu entern, um ein Transparent aufzuhängen. Und so gegen die Gefahren der Umweltverschmutzung durch die Rohstoffförderung in der Arktis zu protestieren. Russische Sicherheitskräfte stürmten das Greenpeace-Schiff und verhafteten die Aktivisten, die aus 19 verschiedenen Ländern stammen.

Haftstrafen drohen

Nun wird trotz heftiger internationaler Proteste wegen bandenmässiger Piraterie gegen sie ermittelt, ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Dass Putin nun betont, die Aktivisten seien keine Piraten, bedeutet vermutlich nicht, dass sie straffrei bleiben. Die Haftstrafe dürfte höchstens etwas milder ausfallen.