US-Shutdown lähmt Aufschwung
Ohne Budget steht das Leben in den USA in vielen Bereichen still. Hunderttausende Beamte sind deshalb unbezahlt im Urlaub. Jetzt droht der nächste Konflikt: Ohne Anhebung der Schuldenobergrenze sind die USA noch im Oktober zahlungsunfähig. Die Konjunktur, die sich gerade erst erholt, könnte wieder abgewürgt werden, befürchten Experten.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.10.2013
Nach Oktober wird es kritisch
Der finanzielle Spielraum für die USA wird immer enger. Derzeit können die USA nur so viele neue Schulden machen, als sie Geld aus laufenden Anleiheprogrammen bekommen. Und es könnte noch schlimmer kommen: Für zusätzliche Aufgaben gebe es derzeit keinen Platz, sagt Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International.
Schon jetzt haben die USA Schulden in Höhe von fast 16.500 Milliarden Dollar. Das ist bereits mehr als die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung des Landes. Lange halten die USA das laut Brezinschek nicht durch: Nach dem Oktober "wäre es wirklich kritisch", essentielle Aufgaben des Staates wie Gesundheitssystem, Bildung und Landesverteidigung könnten dann nicht mehr erfüllt werden.
Optimismus für Lösungen
Jetzt geht es also darum, rasch eine Einigung zu finden und insbesondere über eine Erhöhung der Schuldenobergrenze zu verhandeln. Vor zwei Jahren war die Situation ähnlich, damals haben die USA in Folge des Streits ihre Bestnote für die Kreditwürdigkeit, das Triple A, verloren. Dass die Ratingagenturen die Bonität der USA jetzt weiter herabsetzen, glaubt Brezinschek nicht. Auch die Finanzmärkte sieht er überraschend gelassen, weil alle Konjunkturindikatoren in den letzten Wochenauftrieb erhalten haben und "man doch davon ausgeht, dass die Vernunft siegt." Ohne eine Lösung noch im Oktober würde wohl die Wirtschaft auch in Europa leiden, aber Brezinschek gibt sich optimistisch.