Schlagabtausch im AKH-Ärztestreit

Geht das Wiener Allgemeine Krankenhaus, das größte Spital Österreichs, vor die Hunde? Das sagt zumindest der prominente AKH-Klinikleiter und Chefgynäkologe Peter Husslein. Anlass für diese Äußerung ist die Sorge, dass plötzlich zu wenig Ärzte für zu viele Patienten da sind. Vor kurzem wurde die höchstzulässige Dienstzeit der Ärzte von 32 auf 25 Stunden reduziert. Offenbar ohne für Ersatzärzte zu sorgen, die in den rechnerisch restlichen sieben Stunden zur Verfügung stehen.

Der Haupteingang des AKH

(c) Schlager, APA

Abendjournal, 18.10.2013

Der oberste Spitalsärztevertreter in der Ärztekammer, Harald Mayer sagt, die nunmehr 25 Stunden Maximaldienst seien annehmbar, Qualität und Umfang der spitzenmedizinischen Versorgung am AKH lassen sich aber nur mit entsprechend mehr Personal aufrechterhalten. Wissenschaftsminister Töchterle (ÖVP) hingegen, zu dessen Ressort die Ärzte des Universitätsspitals AKH letztlich gehören, scheint aber wenig gewillt, jetzt noch mehr Geld auszugeben, das Ministerium habe ohnehin in der letzten Leistungsperiode um 15 Prozent mehr bezahlt als davor.

Auch die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz meint: Hier geht es nicht um mehr Geld bzw. Personal: es gebe offensichtlich Probleme Prioritäten zu setzen.

Den Spruch, das AKH Wien gehe vor die Hunde, den hält Patientenanwältin Pilz für Panikmache - während die Spitalsärztevertrete bei ihrer Aussage bleiben: Nur enormes Engagement der gesamten Ärzteschaft vom Turnusarzt aufwärts - auf Kosten ihrer Gesundheit - habe das größte Spital Österreichs zuletzt noch funktionierend erhalten.