Atomabkommen mit Iran: Kritik wächst

Das Atomabkommen mit dem Iran gilt als historischer Durchbruch. Doch nach und nach werden kritische Stimmen laut - nicht nur in Israel. Auch in den USA gibt es Zweifel, ob die Atomgefahr im Iran damit wirklich gebannt ist. Die Hardliner im Kongress wie auch Israel sind strikt dagegen.

John Kerry

(c) APA/EPA/US DEPARTMENT OF STATE/HANDOUT

Morgenjournal, 25.11.2013

Iran wird scharf kontrolliert

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Interim-Abkommens zum iranischen Atomprogramm erwartet US-Außenminister John Kerry weitere zähe Verhandlungen. "Jetzt beginnt der wirklich harte Teil". Jetzt gehe es um eine umfassende Vereinbarung.

Diese Vereinbarung werde große Schritte in Sachen Verifizierung, Transparenz und Verlässlichkeit erfordern. Schon zuvor hatte Kerry darauf hingewiesen, dass die Übergangsvereinbarung mit dem Iran nicht das Recht des Mullah-Staates auf Urananreicherung beinhalte.

In den diversen Talk-Shows am Sonntag betonte Kerry noch einmal, wir gehen mit offenen Augen in diesen Deal, wir haben keine Illusionen. Es gehe jetzt in erster Linie darum, zu überprüfen, dass das was der Iran verspricht, auch tatsächlich passiert.

Kritik ist groß

Der Deal trägt die Handschrift Kerrys, in den USA aber erhält er dafür nicht ungeteilte Zustimmung. Die Zahl der Skeptiker ist in beiden Parteien groß.

Die Hardliner im Kongress kritisieren, dass das Abkommen Druck vom Iran nimmt. Sie glauben aber, dass nur mehr Druck den Iran zwingen kann, auf sein Atomprogramm zu verzichten, nicht aber der Anreiz durch eine Lockerung der Sanktionen. So sieht das auch Israel. Von einem historischen Fehler spricht Premier Netanjahu. US-Präsident Obama versucht zu besänftigen. In einem Telefonat mit Netanjahu versichert er noch einmal, dass die USA fest auf der Seite Israels stehen.