Auch Pflichtschullehrer planen Protest
Dienststellenversammlungen am 5. Dezember wie bei ihren Kollegen in AHS und berufsbildenden Schulen sind zwar unwahrscheinlich. Aber dass die Pflichtschullehrer auch protestieren werden, steht so gut wie fest. Wie, das entscheidet sich heute bei der Sitzung der Bundesleitung der Pflichtschullehrergewerkschaft.
8. April 2017, 21:58
(c) Fohringer, APA
Morgenjournal, 28.11.2013
"Darf nicht Realität werden"
Einfach so hinnehmen wollen auch die Pflichtschullehrer das geplante Lehrerdienstrecht nicht, kündigt der oberste Gewerkschafter der Pflichtschullehrer, Paul Kimberger, an: "Es wird Maßnahmen geben, weil auch aus unserer Sicht der vorliegende Gesetzesentwurf nicht Realität werden darf."
Für die rund 70.000 Lehrerinnen und Lehrer an Volksschulen, Haupt- und Neuen Mittelschulen, Sonderschulen und Polytechnischen Schulen ändert sich zwar bei der Unterrichtsverpflichtung durch das neue Lehrerdienstrecht wenig, sie unterrichten schon jetzt 21 oder 22 Stunden. Lehrer im neuen Dienstrecht würden also gleich lang oder geringfügig länger unterrichten und das bei höheren Einstiegsgehältern. Die Lehrergewerschafter stoßen sich aber daran, dass für Volksschullehrer in der vierten Klasse keine Zulagen vorgesehen sind, obwohl sie Schularbeiten konzipieren und verbessern müssen.
Auch sei viel zu wenig Unterstützungspersonal vorgesehen, kritisiert Gewerkschafter Paul Kimberger. Und: "Auch im pädagogischen Bereich sind wir weit weg von einer Situation , die als gut und qualitätsvoll zu bezeichnen wäre."
"Information", aber kein Streik
Heute will die Bundesleitung der Pflichtschullehrergewerkschaft deswegen Protestmaßnahmen festlegen. "Wir konzentrieren unsere Maßnahmen jetzt einmal auf den Bereich der Information, dazu gehören beispielsweise auch Dienststellen- und Gewerkschaftsversammlungen." Wann diese stattfinden werden und ob dadurch Unterricht entfallen wird, ist derzeit noch unklar. An Streik sei aber derzeit nicht gedacht, versichert der Pflichtschullehrergewerkschafter.
An einigen AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen finden am 5. Dezember Betriebsversammlungen statt, die mindestens zwei Stunden dauern und zu denen die Lehrergewerkschafter in einem Info-Blatt auch Eltern und Schüler einladen. Die Gewerkschaft für die 5.000 Berufsschullehrer hat gestern beschlossen, bis zum 17. Dezember rund einstündige Informationsveranstaltungen an den Berufsschulen abzuhalten.