Bank Austria streicht Hunderte Jobs

Österreichs Großbanken setzen weiter den Sparstift an. Bisher war vor allem das Geschäft in Osteuropa betroffen, das weniger gut laufen ist als erwartet. Die jüngste Sparmaßnahme präsentiert nun die Bank Austria und sie zielt auf Österreich ab.

Abendjournal, 28.11.2013

Schon länger bekannt ist, dass die Bank Austria ein Viertel der Filialen schließen wird. Am Nachmittag hat sie nun bekannt gegeben, dass sie den Mitarbeiterstand verringern wird.

Bankgeschäft schrumpft

Geht es nach dem Vorstand, dann sollen bis zu 850 von 9.900 Stellen künftig nicht mehr nachbesetzt werden. Das ist ungefähr jede zehnte Job. Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedenfalls keine geben, versichert der Vorstand per Aussendung, dafür Teilzeitlösungen. In Summe macht das Sparpaket 130 Millionen Euro aus, je zur Hälfte Sach- und Personalkosten. Umgesetzt werden solle in den kommenden zwei Jahren

Neben einer neuen Struktur aufgrund anderer Kundengewohnheiten - Stichwort online-banking - begründet die Bank den Sparkurs mit zu hohen Kosten. Was ist damit konkret gemeint?

Das Bankgeschäft in Österreich schrumpft, wenn auch nur leicht, aber dafür kontinuierlich, zum Beispiel bei den Krediten. Nach Darstellung von Vorstandschef Willibald Cernko steigen die Ausgaben schneller als die Einnahmen. Auch spüre das Institut höheren Auflagen durch die Finanzaufsicht. So braucht es eine hohe Eigenkapitalquote, um besser gegen Risiken wie faule Kredite gewappnet zu sein. Dotiert werden müssten weiters der Abwicklungsfonds sowie die Einlagensicherung.

Kritik von Bank Austria Chef Willibald Cernko richtet sich an die Bundesregierung. Was stört den Vorstandschef an der Politik?

Ihn stört die Bankenabgabe. Pro Jahr überweise das Institut etwa 100 Millionen Euro an den Staat. Nach seiner Rechnung entspricht das 1200 Stellen, deutlich mehr als in den kommenden Monaten abgebaut werden sollen.