Experte: Aufholbedarf, aber Trend stimmt

Österreich erreiche im jüngsten PISA-Test wieder sein ursprüngliches Niveau, sagt OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher. Daher zeigten die Ergebnisse in die richtige Richtung - nach Ansicht Schleichers die Konsequenz von Maßnahmen, die in Österreich ergriffen worden sind. Aber Österreich habe noch viel Aufholbedarf.

Mittagsjournal, 3.12.2013

OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher im Gespräch mit Andrea Maiwald

"An den Besten messen, nicht am Mittelmaß"

Als Gründe für die Verbesserung nennt Schleicher die stärkere Sprachförderung, die Neue Mittelschule, den Ausbau schulischer Ganztagsbetreuung, die Einführung von Bildungsstandards. All das könne dazu beitragen, langfristig die Leistung zu verbessern. Trotz der erkennbaren Trendwende sei das Niveau aber immer noch nur Mittelmaß, gibt Schleicher zu bedenken. So gebe es große Risikogruppen und nur eine dünne Leistungsspitze. "Da ist noch viel ausbaufähig, denn Österreich muss sich an den Leistungsfähigsten messen, nicht am Mittelmaß." In anderen Ländern seien die Leistungsgewinne viel größer gewesen, etwa in Fernost, aber auch in Europa - in Deutschland, Italien, Portugal und Polen.