Gewerkschaft verteidigt Kampfmaßnahmen in Schulen
Die Kampfmaßnahmen seien notwendig, sagte der oberste Gewerkschafter aller Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, Jürgen Rainer, im Ö1-Interview. Die Lehrer müssten darüber informiert werden, welche Auswirkungen das neue Dienstrecht auf die jeweiligen Standorte habe, so Rainer. Wenn der derzeitige Gesetzesvorschlag ohne Änderungen beschlossen wird, sei der Punkt für einen Streik erreicht.
8. April 2017, 21:58
(c) Hochmuth, APA
Morgenjournal, 5.12.2013
Der Bundesvorsitzende der BMHS-Gewerkschaft, Jürgen Rainer, im Gespräch mit Regina Pöll.
"Wir wollen an Vernunft appellieren"
Damit der Unterricht in der Zukunft noch verbessert durchgeführt werden könne, würden diese zwei Stunden für die Dienststellenversammlungen benötigt. "Wir sind nur verpflichtet dafür zu sorgen, dass der Dienstbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt wird", betonte Rainer. "Es wäre mir zehnmal lieber, ich hätte auch alle Schüler auch bei der Dienststellenversammlung anwesend."
Den Vorwurf, dass Schüler für die Proteste instrumentalisiert werden, weist Rainer zurück. "Das ist eine freiwillige Sache." Es zeige aber die Nähe zwischen und Schülern und Lehrern. Die Eltern, die durch die Kampfmaßnahmen Betreuungsprobleme haben, bittet Rainer um Verständnis.
"Wir wollen auch nicht drohen, sondern wir wollen an die Vernunft appellieren, gemeinsam im Sinne der Sozialpartnerschaft Lösungen zu erarbeiten", betonte Rainer.
Streik bei Gesetzesbeschluss?
Den Punkt für einen Streik sieht der Gewerkschafter dann erreicht, wenn der jetzt vorliegende Gesetzesentwurf zum neuen Dienstrecht im Parlament beschlossen wird, ohne dass es die Möglichkeit geben würde, Änderungen durchzuführen. Er hätte nie gedacht, dass es noch vor Weihnachten zu einem Beschluss kommen würde, so Rainer. "Ein verfrühtes, schlechtes Weihnachtsgeschenk."
Die Zeit müsse nun intensiv genutzt werden, um die Abgeordneten im Nationalrat zu überzeugen, welche hohe Verantwortung sie für die Zukunft Österreichs besitzen, sagte Rainer. Auf Details zu Änderungswünschen wollte sich Rainer nicht äußern.