Slowenien löst Bankenkrise allein
Slowenien kann seine Bankenkrise ohne Hilfe des europäischen Rettungsschirms lösen. Das ergab der sogenannte Stresstest der Banken, dessen Ergebnisse heute veröffentlicht wurden. Für ihre Sanierung werden 4,8 Milliarden Euro benötigt. Kapital nachschießen müssen auch zwei Töchter.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 12.12.2013
Einrichtung einer Bad Bank
Am Stresstest nahmen acht Banken teil. Die drei größten von ihnen sind mehrheitlich im Staatsbesitz, auf sie entfällt mit drei Milliarden Euro auch der Löwenanteil des Geldes, das zur Kapitalerhöhung zugeschossen werden muss. Fast ein Drittel der gesamten Summe von 4,8 Milliarden Euro entfällt auf die Nova Ljubljanska Banka, die die größte Bank Sloweniens, aber auch das größte Sorgenkind des Bankensektors ist. Auf fünf Privatbanken entfallen 1,7 Milliarden Euro, wobei auch die österreichischen Töchter der Raiffeisen Bank und der Hypo-Alpe-Adria-Bank frisches Kapital bekommen müssen, wie viel wurde nicht bekanntgegeben.
Diese Kapitalerhöhung muss bis Juni 2014 erfolgen. Die faulen Kredite der Banken sollen in eine "Bad-Bank" übertragen werden - ein wichtiger Schritt zur dauerhaften Sanierung der Banken. Aus slowenischer Sicht fiel der Stresstest positiv aus, weil das Land die Kapitalzuschüsse bei den drei staatlichen Banken ohne Hilfe des EU-Rettungsschirms durchführen kann. Die Regierung hat dafür bereits vor der Bekanntgabe des Bankenstresstests 4,7 Milliarden Euro für die Banken bereitgestellt.
EU mahnt zu Reformen
In Brüssel bewertete EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn den Stresstest positiv, weil das Land keine Hilfe anderer EU-Mitglieder brauche. Gleichzeitig mahnte Rehn weitere Reformen ein. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor hoch, die Wirtschaft in der Krise und die Staatsverschuldung wird bis Jahresende auf fast 70 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. In Slowenien ist die Krise somit noch lange nicht überwunden.