Japan erhöht Militärbudget

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Territorialstreits mit der Volksrepublik China hat Japan eine erhebliche Aufstockung seines Verteidigungshaushalts und eine neue Sicherheitsstrategie beschlossen. Der als "Falke" geltende konservative Regierungschef Shinzo Abe und sein Kabinett stimmten am Dienstag Ausgaben von umgerechnet 174 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2019 zu.

Mittagsjournal, 17.12.2013

"Zur Abwehr einer Invasion"

In der beschlossene Summe enthalten sind der Kauf von drei Drohnen, 28 ultramoderne US-Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge vom Typ F-35, fünf U-Booten, zwei mit dem Antiraketen-System Aegis ausgestatteten Zerstörern und 52 Amphibien-Fahrzeugen.

In den ebenfalls am Dienstag verabschiedeten neuen Richtlinien zur Militärstrategie heißt es, Japan wolle "gemeinsame Verteidigungskräfte" aufstellen, um eine kombinierte Invasion in der Luft, zu Wasser und auf dem Lande abwehren zu können. China bewege sich auf einem "gefährlichen Weg", was "unvorhergesehene Notfallsituationen" zur Folge haben könne. Japans Militärausgaben waren übrigens in den vergangenen zehn Jahren stetig reduziert worden.

Zugespitzter Streit

Peking erhebt seit Jahren Anspruch auf eine von Tokio kontrollierte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt wird. Die unbewohnten Inseln liegen in fischreichen Gewässern; in der Umgebung werden größere Öl-und Gasvorkommen vermutet.

Der Streit spitzte sich zu, nachdem China im November eine Luftverteidigungszone über den Inseln eingerichtet hatte. Ausländische Flugzeuge müssen sich vor dem Flug durch die Zone anmelden und eine Funkverbindung zur chinesischen Luftüberwachung aufnehmen. Die USA, Japan, Südkorea und Taiwan weigern sich die Zone anzuerkennen und schickten unangekündigt Kampfflugzeuge in das Gebiet. (Text: APA, Red.)