VKI: Enamo ist Bestbieter bei Strompreis

Mehr als 260.000 Anmeldungen sind beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) eingetroffen, um beim "Energiekosten-Stop" mitzumachen. Als Einkaufsgemeinschaft hoffen die Teilnehmer auf günstigere Tarife. Der Bestbieter beim Strom wurde in einer Auktion ermittelt: Er heißt ENAMO, die Vertriebstochter von Linz AG und Energie AG Oberösterreich. Das gab der VKI heute bekannt.

Mittagsjournal, 19.12.2013

269 Euro Ersparnis

Das Unternehmen ist seit zwei Jahren auf dem heimischen Markt aktiv und zwar auch unter dem Namen Stromdiskont. ENAMO ist eine Tochter der Energie AG Oberösterreich und Linz AG - zwei Anbieter, die bisher durch vergleichsweise hohe Strompreise aufgefallen sind. Der Bestbieter in der Kategorie Gas heißt Goldgas aus Deutschland. Die Firma hat jedoch nur für den Osten Österreichs ein Angebot abgegeben. Das größte Interesse hat der VKI aus Niederösterreich, Wien und Oberösterreich registriert. Insgesamt hat sich einer von 15 heimischen Privathaushalten für den günstigeren Preis via Großkundenmengenrabatt angemeldet.

Die durchschnittliche Ersparnis pro Jahr und Haushalt beziffert VKI-Geschäftsführer Franz Floss bei Strom mit 131 Euro und bei Gas mit 138 Euro, in Summe 269 Euro.

Der Zuschlag in der Kategorie Strom für ENAMO kommt nicht überraschend. Die Firma hat auch beim Tarifrechner der Regulierungsbehörde E-Control die Nase vorn, und sie ist offenbar vom internationalen Stromtarifportal PrizeWize favorisiert. Diese Firma bekommt pro abgeschlossenem Wechsel eine Provision - kolportierte Höhe: 30 Euro. Einen Teil der Provision fließt an den VKI weiter.

Flaschenhals bei der Ummeldung

Die Strompreise im Zuge der Aktion "Energiekosten Stop" seien so kalkuliert, dass sie wirtschaftlich vertretbar sind, so ENAMO-Geschäftsführer Hans Zeinhofer. Er stellt sich darauf ein, dass in den kommenden Wochen tatsächlich um die 130.000 Haushalte den Wechsel vollziehen werden. ENAMO würde damit seine Kundenzahl gleichsam auf einen Schlag um annähernd 20 Prozent erhöhen. Das werde die eigentliche Herausforderung werden - zigtausend Kunden in sehr kurzer Zeit zu wechseln, so Zeinhofer: "Auf einer Online-Plattform, die es erst seit wenigen Wochen gibt und die erwiesenermaßen noch Kinderkrankheiten hat. Das wird der absolute Flaschenhals werden. Wir freuen uns einerseits darüber, wissen aber auch, dass wir in den kommenden Wochen durch ein Tal der Tränen schreiten werden." Anbieter und VKI gehen jedoch davon aus, dass jeder Wechsel rechtzeitig vollzogen werden wird.

Markt in Bewegung?

Überrascht zeigt sich VKI-Geschäftsführer Franz Floss, dass das Interesse nach einem günstigeren Energieanbieter diesmal erfolgreicher war als die Appelle der Regulierungsbehörde E-Control. Jetzt hofft er, dass damit nachhaltige Bewegung in den Energiemarkt kommt.

Zurückhaltend reagiert der Branchenverband Österreich Energie. Per Aussendung teilt er mit, es gebe mehrere Stromunternehmen in Österreich, die schon lange günstigere Preise und Tarife anbieten. Dem Kunden werde empfohlen sorgfältig zu prüfen, für welchen Anbieter er sich entscheidet.

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