ÖVP-Querelen: Pühringer erwartet Beruhigung
Das Rumoren in ÖVP-Reihen ist etwas in den Hintergrund getreten. ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka hat im Morgenjournal versucht, Gelassenheit zu demonstrieren. Und der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer signalisiert nun Verständnis für den ÖVP-Unmut, glaubt aber, dass sich das bald legen wird.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.12.2013
"Enttäuschung nachvollziehbar"
"Das es jetzt Enttäuschungen gibt in jenen Ländern und Landesorganisationen der ÖVP, die in der Regierung nicht vertreten sind, das ist nachvollziehbar", sagte Pühringer im Ö1-Mittagsjournal. Er selbst würde sich auch ärgern, wenn Oberösterreich nicht vertreten wäre.
Der oberösterreichische Landeshauptmann und einer der ÖVP-Chefverhandler des Koalitionsabkommens sagte, alle Wünsche seien aber nicht erfüllbar - inhaltlich und auch personell nicht. Den Kritikern versucht er Lobendes entgegenzuhalten. "Ich glaube, wir haben eine sehr gute Mannschaft zusammengestellt, wir haben auch im Regierungsprogramm vieles durchgesetzt", betonte Pühringer. "Der Elchtest beginnt jetzt."
Appell zur Geschlossenheit
Pühringer gibt sich zuversichtlich, dass die ÖVP den Elchtest bestehe und nicht ins Schleudern gerate. Der jetzt geäußerte Unmut in der Steiermark, Salzburg und Tirol sei auch als Signal zu verstehen an die Funktionäre in den Bundesländern. "Das ist ein Problem, das muss man zu Hause argumentieren", so Pühringer. Er appelliert zur ÖVP-Geschlossenheit. Die Menschen draußen würden erwarten, dass wenig gestritten werde, dass gearbeitet werde und Reformen angegangen würden, und dass es Ergebnisse gebe. Das wüssten beide Regierungsparteien und auch die Führung der ÖVP in den Ländern, "wo es derzeit ein wenig unrund läuft."
Er hoffe sehr, dass aus einer Enttäuschungssituation nicht eine generelle Gegnerschaft oder Protestsituation entsteht, sagte Pühringer. Ihm sei es lieber, dass es jetzt rumore und nicht später. Dieses Rumoren werde aber bald vorbei sein. "Dass es innerparteilich unrund zugeht nach einem solchen Prozess - ehrlich gesagt, damit habe ich gerechnet", so Pühringer. Er erwartet, dass sich das im ersten Quartal des neuen Jahres legen wird.