Kuba erlaubt Auto-Importe
Kuba-Urlauber lieben das Bild: Ein alter amerikanischer Schlitten aus den 1950er Jahren, der die Uferpromenade in Havanna entlang fährt. Doch mit dieser Nostalgie wird es bald vorbei sein, denn ab heute sind auf Kuba Autoimporte erlaubt. Jeder, der es sich finanziell leisten kann, darf nun einen Neuwagen erwerben. Seit der Revolution im Jahr 1959 war auf Kuba der freie Autohandel verboten.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.1.2014
Reform ab heute in Kraft
Kurz nach der Revolution von 1959 hatte Kuba den freien Autohandel weitgehend verboten. Neuwagen wurden in der Regel nur vom Staat als "Prämie" an Regierungsbeamte oder Ärzte vergeben.
Eingeführt wurden vor allem sowjetische Modelle wie die inzwischen veralteten Lada oder Moskwitsch. Für den privaten Erwerb benötigte man eine Sondergenehmigung ("carta de autorizacion"), die oft erst nach jahrelanger Wartezeit erteilt wurde. Die strikte Regelung galt auch für auf der Insel lebende Ausländer.
Nur mit Autos, die vor 1959 gebaut wurden, durfte frei gehandelt werden. So entstand eine der wohl bekanntesten Tourismus-Attraktionen Havannas: hochbetagte Fahrzeuge, die ausländische Besucher durch die Hauptstadt kutschieren oder ihren Dienst als billige öffentliche Verkehrsmittel für die einheimische Bevölkerung verrichteten.
2011 kam die erste Lockerung. Als Teil ihres marktwirtschaftlichen Öffnungskurses erlaubte die Regierung von Präsident Raul Castro (82) den freien An- und Verkauf von Gebrauchtwagen. Der Erwerb neuer Autos blieb aber weiterhin nur wenigen Menschen vorbehalten.
Das soll sich nun ändern. Ab dem 3. Jänner können importierte Autos frei zu marktüblichen Preisen erworben werden, heißt es in einem aktuellen Amtsblatt. Die Reform gilt für Motorräder bis hin zu Kleinlasttransportern, sie war im Dezember angekündigt worden. (Text: APA, Red.)