Was der Papst nicht zu sehen bekommt
Kuba: Zart sprießt die Marktwirtschaft
Papst Benedikt XVI kommt heute in Kuba an. Es ist das erste Mal, dass er kommunistischen Boden betritt. Aber wie leben die Kubaner 53 Jahre nach dem "Triumph der Revolution"? Eine Reportage.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.3.2012
Mathilde Schwabeneder hat sich in Havanna umgesehen.
Kleinbetriebe allerorten
Der Staat hat hunderttausend Arbeitsplätze gestrichen - aus Geldmangel. Dafür können die Kubaner jetzt selbst kleine Geschäfte betreiben. Und so entstehen an allen Ecken und Enden private Kleinbetriebe. Die müssen zwar zehn Prozent Steuern zahlen, doch das tun sie gern, wenn sie dann das zehn- oder 20-Fache verdienen. Auch ein Immobilienmarkt hat sich gebildet, früher konnte man Wohnungen und Häuser nur tauschen. Seit zwei Jahren ist auch der Besitz von Mobiltelefonen erlaubt. Über Politik spricht man nicht. Die vier Tageszeitungen in Kuba sind staatlich. Wer es sich leisten kann, kauft sich Satellitenempfänger. Das Empfangene wird aufgezeichnet und kommt als DVD auf den Markt.