Gewalt in Südrussland vor Winterspielen
Knapp einen Monat bevor die Olympischen Spielen in Sotschi beginnen, herrscht Terrorangst in Russland. Erst die Anschläge in Wolgograd Ende Dezember, nun wurden in der südrussischen Region Stawropol in mehreren Autos die Leichen von fünf erschossenen Männern gefunden. Neben einem der Autos war ein Sprengsatz explodiert. Die Hintergründe des Verbrechens sind unklar.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.1.2014
Ausnahmezustand in Stadtbezirken
Laut Informationen des russischen Geheimdienstes FSB wurden die Männerleichen in vier Fahrzeugen entdeckt - alle wiesen Schusswunden auf. Als die Polizei eines der Autos untersuchen wollte, explodierte ein Sprengsatz. Dabei wurde niemand verletzt. Ein weiterer Sprengsatz konnte entschärft werden. Bei den Todesopfern soll es sich um Fahrer privater Taxis handeln.
Die Hintergründe der Bluttaten sind unklar. Ein Sprecher von Russlands oberster Ermittlungsbehörde, Markin, teilt mit, dass wegen Bandenkriminalität ermittelt werde. Dennoch wurde in den beiden Bezirken der Region Stawropol, in denen die Fahrzeuge abgestellt waren, der Ausnahmezustand verhängt.
Sotschi ist Hochsicherheitszone
Stawropol liegt rund 250 Kilometer von Sotschi entfernt, wo in einem Monat die Olympischen Winterspiele beginnen. Die Stadt gleicht bereits einer Hochsicherheitszone - mehr als 30.000 Polizisten und 20.000 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzministeriums wurden stationiert, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Auch in der Region um Sotschi herrscht höchste Alarmbereitschaft. Die russische Post etwa befördert dorthin nur mehr Pakete, die geöffnet abgegeben werden. Eine für alle unerwartete Sicherheitsmaßnahme ist seit Mittwoch in Kraft: bei Abflügen von allen russischen Flughäfen darf nun keinerlei Flüssigkeit mehr im Handgepäck mitgenommen werden.
Nervosität wegen Terror gestiegen
Präsident Wladimir Putin hat der Welt sichere Olympische Spiele versprochen. Nach den jüngsten Selbstmordanschlägen im südrussischen Wolgograd, hinter denen islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus vermutet werden, steigt jedoch die Nervosität, und lässt die Behörden auch wegen mutmaßlicher Bandenkriminalität den Ausnahmezustand verhängen.