Zwischenabkommen im Iranstreit

Das vor zwei Tagen ausgehandelte Genfer Abkommen über das Atomprogramm des Iran wird am 20. Jänner in Kraft treten. Das haben der Iran als auch EU und USA bestätigt. Demnach wird Teheran für sechs Monate zentrale Teile seines Atomprogramms aussetzen und verschärfte Kontrollen seiner Anlagen zulassen. Im Gegenzug werden erste Sanktionen gelockert. Der Iran erhält wieder Zugriff auf Öleinnahmen.

Morgenjournal, 13.1.2014

Skepsis und Vorsicht

Die Erleichterung ist groß, auf beiden Seiten. Abbas Araqchi, der stellvertretende iranische Außenminister: "Wir haben uns darauf geeinigt, dass das Abkommen am 20. Jänner in Kraft tritt. In der ersten Phase wird der Iran die Urananreicherung auf 20 Prozent einstellen, im Gegenzug werden die auf westlichen Konten eingefrorenen Öleinnahmen in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar freigegeben, so Gott will", erklärt Araqchi mit einer gewissen Vorsicht.

Auch US-Außenminister John Kerry begrüßt den Deal, lässt aber ebenfalls Skepsis erkennen: "Irans Atomprogramm kann nicht weiterentwickelt werden, denn Teile davon werden zurückgefahren. Präsident Obama will der Diplomatie eine Chance geben, aber wir werden außerordentlich wachsam sein und die iranischen Aktivitäten genau überwachen."

An diesem Punkt kommt die IAEO ins Spiel: Die internationale Atomenergiebehörde wird die iranischen Atomanlagen künftig verstärkt kontrollieren und erwägt deshalb sogar die Eröffnung eines Büros in Teheran, vorausgesetzt der Iran stimmt zu. Es wäre jedenfalls eine Geste des guten Willens, und so etwas ist immer nützlich in einer Übergangsphase. Denn die bisherige Vereinbarung gilt vorerst für sechs Monate. In dieser Zeit soll eine umfassende Dauerlösung ausgehandelt werden.