Iran-Atomverhandlungen in Genf abgeschlossen

Im Atomstreit mit dem Iran sind bei Gesprächen in Genf offenbar Fortschritte erzielt worden. Die Verhandler - sowohl jene Teherans als auch jene der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands - sagen, sie hätten die letzten strittigen Punkte gelöst. Aber perfekt ist der Deal noch keineswegs. Jetzt müssen nämlich noch die Regierungen aller beteiligten Staaten darüber beraten. Und es sieht so aus, als wollten sich die USA dabei Zeit lassen.

Morgenjournal, 11.1.2014

Optimismus gerechtfertigt?

Die ersten Erklärungen nach Abschluss der Gespräche klingen wirklich vielversprechend - man habe gute Fortschritte erzielt, die Übereinkunft müsse nun auf politischer Ende abgesegnet werden, erklärt der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, als wäre das nur mehr eine Formsache.

Und auch der stellvertretende iranische Außenminister Abbas Araqchi äußert sich positiv: Wir hatten sehr intensive, sehr gute und konstruktive Verhandlungen, wir werden für fast alle Fragen Lösungen finden, es gibt keine Differenzen mehr zwischen den beiden Seiten, die endgültige Entscheidung wird in den jeweiligen Hauptstädten getroffen werden, sobald das geschehen ist, wird es bekanntgegeben werden - morgen oder übermorgen, so Abbas Araqchi, möglicherweise etwas voreilig. Das wird spätestens nach einer Pressekonferenz im Außenministerium in Washington klar.

Jenifer Psaki, die Sprecherin des state department rückt die Tatsachen zurecht: es gibt noch einige offene Fragen, Berichte, über einen Abschluss sind jedenfalls nicht korrekt - das ist eine laufende Entwicklung, erklärt Sprecherin des US-Außenministeriums.

Damit bewahrheitet sich jedenfalls der Eindruck der iranischen Presse, dass sich die Genfer Gespräche zu einer "amerikanisch-iranischen Angelegenheit" entwickelt hätten. Araghchi hatte zunächst mit der stellvertretenden EU-Außenbeauftragten Helga Schmid verhandelt, aber bald übernahm Wendy Sherman, eine stellvertretende Außenministerin die Gesprächsführung.

Bemerkenswerterweise bleiben die Details der Verhandlungen unter Verschluss. Woran es sich jetzt noch spießt, sagt zumindest derzeit niemand.