Iran-Atomstreit: Erleichterung nach dem Abkommen

Im jahrelangen Streit um das iranische Atomprogramm ist ein Durchbruch bei den Verhandlungen erzielt worden. In einem ersten Schritt einigte man sich auf ein Übergangsabkommen. Teheran verpflichtet sich darin zur Aussetzung von Teilen seines Atomprogramms. Im Gegenzug werden die Sanktionen gegen die islamische Republik gelockert.

Atomverhandlungen in Genf

(c) EPA, US DEPARTMENT OF STATE

Mittagsjournal, 25.11.2013

Urananreicherung wird begrenzt

Zwei Wege führen zur Atombombe - Plutonium oder Uran. Zwei Wege, die nun blockiert werden, meint US-Präsident Barack Obama. Damit skizziert der US-Präsident, auch schon die Grundüberlegung der Weltmächte, wie man sicherstellen will, dass das iranische Atomprogramm lediglich friedlichen Zwecken dienen soll. Daher wird dem Iran jetzt verboten, Uran auf bis zu 20 Prozent anzureichern, wie in der lange geheimgehaltenen Anlage in Fordo. Fünf Prozent ist die Obergrenze, das reicht für eine Atombombe nicht aus.

Die bereits hoch angereicherten Uranvorräte müssen entweder in harmlosen Brennstoff umgewandelt oder auf unter fünf Prozent verdünnt werden. Für zivile Zwecke aber darf der Iran weiterhin auf unter 5 Prozent anreichern, wie das seit 2007 in Natanz geschieht, einer Anlage südöstlich von Teheran. Das dort erzeugte schwach angereicherte Uran wird in Atomkraftwerken zur Stromerzeugung eingesetzt. Allerdings hat man dort deutlich mehr Uran angehäuft als für das einzige iranische Atomkraftwerk in Busher gebraucht wird. Deshalb müssen dort etwa die Hälfte der Zentrifugen stillgelegt werden. So kann der Iran seine Urananreicherung nicht weiter ausbauen und muss täglich Kontrollen zulassen.

Reaktor von Arak nicht in Betrieb

Im Schwerwasserreaktor von Arak wäre waffenfähiges Plutonium entstanden - für Teheran ein zweiter Weg zur Bombe. Jetzt darf der Reaktor südwestlich der iranischen Hauptstadt nicht in Betrieb gehen.

Die zwei Wege zur Bombe sollten somit abgeschnitten sein. Im Gegenzug wird der Iran mit der Aufhebung erster Sanktionen belohnt und das schon ab kommendem Monat. Ein wichtiger Erfolg für die Regierung in Teheran, denn die Wirtschaftssanktionen haben das Land schwer getroffen. Ob sich das Abkommen in seiner Gesamtheit bewährt, wird sich allerdings erst weisen - spätestens in 6 Monaten.