Gesundheitsökonom: "AKH entlasten"
Das AKH Wien müsste entlastet werden, fordert der Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer. Die Doppelfunktion als Routinespital und Universitätsbetrieb sei mit dem vorhandenen Personal nicht zu erfüllen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 21.1.2014
Gesundheitsökonom Ernest Pichbauer im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen.
Gezerre ums AKH
Krankenhaus oder Universität? - Beim AKH müssten sich die Verantwortlichen entscheiden, was es genau ist, so Pichlbauer. Denn es sei einfach mit der aktuellen Personalbelegung nicht möglich, das AKH als Routinespital zusätzlich zu Forschung und Lehre zu betreiben. Routinepatienten sollten auch nicht an einer Uni versorgt werden. Über eine Verkleinerung des AKH werde schon lange diskutiert. Dabei hätten allerdings gleich mindestens drei Stellen mitzureden: die Stadt Wien, das Wissenschaftsministerium und das Gesundheitsministerium. "Und alle drei zerren am AKH." Unter den drei Universitätsspitälern in Österreich habe das AKH außerdem eine Sonderstellung, weil es nur Universitätsärzte anstelle. Die anderen beiden beschäftigten auch Routineärzte. Eine wesentliche Entlastung des AKH könnte höchstens das in Bau befindliche Krankenhaus Nord bringen, sonst würden von der Stadt Wien die Patientenströme klar ins AKH geleitet.
Dass der Einkommensentgang durch den Wegfall von Nachtdiensten das Hauptmotiv für den Protest der AKH-Ärzte ist, glaubt Pichlbauer nicht. Denn es gehe da nicht um so viele Nachtdienste, dass tatsächlich mehr als tausend Ärzte betroffen wären.