Burgtheater: Ex-Vize Stantejsky verteidigt sich
Sie habe niemandem Schaden zugefügt und keine Parallelwirtschaft im Burgtheater betrieben, sagt Silvia Stantejsky, die entlassene Vizedirektorin des Burgtheaters im Ö1 Morgenjournal. Sie nimmt zum ersten Mal zu den Vorwürfen von Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer Stellung, weist dabei alle Vorwürfe zurück und kündigt auch rechtliche Schritte an.
8. April 2017, 21:58
(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
Morgenjournal, 27.1.2014
Die Ex-Vizedirektorin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, im Gespräch mit Stefanie Panzenböck
"Keine Bereicherung, kein Schaden"
Stantejsky sagt, sie habe über 30 Jahre für dieses Theater gelebt und die Entlassung habe sie daher "ganz kalt getroffen und aus der Bahn geworfen". Ihr helfe aber die Unterstützung vor allem des Ensembles des Burgtheaters. Stantejsky bestreitet die Vorwürfe Georg Springers, denn sowohl "Herr Doktor Springer als auch der gesamte Aufsichtsrat wird von sämtlichen wesentlichen Entscheidungen informiert".
Den fünfstelligen Betrag, der vom Burgtheater an sie überwiesen worden war, habe sie tatsächlich aus ihrem Privatvermögen vorgestreckt, denn im Sommer, wenn die Kassen geschlossen hätten, hätten die Künstler immer noch Anspruch auf ihre Gagen und viele von diesen würden Barauszahlung bevorzugen. "Um das zu ermöglichen, habe ich mein Privatvermögen genommen." Am Ende der Ferien habe sie dann mit der Kasse abgerechnet. Stantejsky betont, "dass ich mich in keiner Weise bereichert habe und auch sonst keinerlei Schaden zugefügt habe". Sie habe zwar Georg Springer und Matthias Hartmann nicht ausdrücklich davon verständigt, aber so etwas sei immer wieder gemacht worden und daher sei es allgemein bekannt gewesen. "Wer anderer hätte vielleicht gesagt: Kommen Sie im September wieder, aber ich bin dann jemand, der versucht, das möglich zu machen."
Service
"Werde rechtlich vorgehen"
Als kaufmännische Direktorin habe sie nie "vorgegaukelt, dass das Burgtheater keine Probleme hat - abgesehen davon, dass das in jedem Geschäftsbericht nachzulesen war". Gerade mit Georg Springer habe sie "wesentliche Gespräche geführt, um die von ihm so heiß ersehnte schwarze Null in der Gewinn- und Verlustrechnung zu bekommen", so Stantejsky.
Ihr Verhältnis zu Georg Springer ist nun verständlicherweise "mehr als gestört. Ich habe mich niemals bereichert, ich habe keinen Schaden zugefügt", betont Stantejsky. Gegen Georg Springer, der ihr Vorgehen als "dolos" bezeichnet hat, werde sie rechtlich vorgehen, kündigte Stantejsky an.