Hypo Alpe Adria in die Insolvenz schicken?

Wie soll es mit der staatlichen Krisenbank Hypo Alpe Adria weitergehen? Mittlerweile schließt die Politik eine Pleite der Hypo nicht mehr aus. Offiziell favorisierte Variante bleibt aber die Bad Bank, also eine Art Fonds, in dem alle verlustbringenden Teile der Hypo gebündelt werden und an dem sich die anderen heimischen Banken beteiligen sollen. Aber die sind von der Idee alles andere als begeistert.

Abendjournal, 5.2.2014

Verschiedene Varianten möglich

Die Banken lassen sich die Beteiligung an der Hypo-Rettung teuer abkaufen. Sie verlangen im Gegenzug Entlastungen, etwa bei der Bankenabgabe. Von den Banken heißt es, es gebe zwar derzeit Gespräche mit der Regierung, diese seien aber nicht besonders ambitioniert. Insider bewerten die Chance, dass sich die Institute tatsächlich an der maroden Hypo beteiligen, auf unter 50 Prozent.

Eine weitere Variante wäre, dass der Staat und damit der Steuerzahler die Abwicklung der Hypo allein schultert. Das würde aber die Staatsverschuldung deutlich erhöhen, was in Brüssel alles andere als gut ankommt. Dieses Szenario versucht die Politik daher zu vermeiden.

Insolvenz? Finanzexperten skeptisch

Mehr oder weniger offen wird nun auch über eine Insolvenz der Hypo gesprochen. Im Finanzministerium betont man aber, das sei die allerschlechteste Option. Nicht zuletzt deshalb, weil bei einer Pleite der Hypo Haftungen des Bundeslandes Kärnten schlagend würden und Kärnten dann Finanzhilfe bräuchte.

Auch Bankenexperte Stefan Pichler von der Wirtschaftsuniversität steht einer Hypo-Insolvenz skeptisch gegenüber: "Ob es in Summe die bessere Variante ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Bei einer Insolvenz müsste man innerhalb relativ kurzer Zeit sämtliche Kredite, die die Bank vergeben hat, an irgendjemanden verkaufen. "Man kann das nur noch an die Hedge-Fonds, an die berüchtigten Heuschrecken, verkaufen, die um ganz wenig Geld eigentlich werthaltige Dinge kaufen."

Bis Ende des Monats soll klar sein, wie es mit der Hypo weitergeht.