Putin gratuliert zu Gold für Österreich

Überraschend hohen Besuch hat es gestern im Österreich-Haus in Sotschi gegeben, und zwar vom russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er kam nicht nur, um zur überraschenden Goldmedaille in der Herren-Abfahrt zu gratulieren, sondern beantwortete auch Fragen von ORF-Korrespondentin Carola Schneider. Die Olympiakritiker sollten sich doch selbst ein Bild machen, so Putin.

Morgenjournal, 10.2.2014

Putin bei österreichischen Freunden

Manche trauen ihren Augen nicht, als plötzlich Russlands Präsident Putin persönlich ins Österreich-Haus kommt, inmitten eines Riesen-Trosses an Sicherheitsbeamten. Herzlich begrüßt er langjährige Vertraute wie Olympialegende Karl Schranz, der ihn bei der Kandidatur Russlands für die Olympischen Spiele beraten hat.

Interviews mit Journalisten sind nicht vorgesehen, Putin antwortet trotzdem kurz auf unsere Frage, ob er bisher mit seinem Prestigeprojekt Olympische Spiele zufrieden sei: "Sie haben erst angefangen. Ich möchte mich bei meinen österreichischen Freunden erkundigen, ob wir noch Dinge verbessern müssen, aber offenbar sind alle zufrieden."

"Was wollen Sie der Welt mit den Spielen zeigen?" "Wir wollen der Welt nicht einfach etwas zeigen, sondern für Sportler und Sportliebhaber ideale Bedingungen schaffen. Ich hoffe, dass die Welt das schätzt und uns dankt, dass wir ein solches Fest veranstalten."

Dann geht es weiter zum gemütlichen Teil des Besuchs, Putin trinkt ein kühles Bier auf das gestrige Abfahrts-Gold von Matthias Mayer.

Auf kritische Fragen antwortet Putin ausweichend. Etwa zu Umweltsünden und Menschenrechtsverletzungen rund um die Olympischen Spiele: „Die Kritiker müssen dabei sein und sich gut fühlen“.

Putin will sich und seine Spiele feiern lassen. Für Kritik bleibt da wenig Platz.