Neuer Anlauf bei Syrien-Gesprächen

In Genf hat heute eine neue Runde der Friedensgespräche für Syrien begonnen. Die Hoffnungen auf eine Friedenslösung halten sich in Grenzen, aber immerhin sitzen einander Vertreter der syrischen Opposition und des Ássad-Regimes an einem Tisch gegenüber. Dass bei der Evakuierung der Altstadt von Homs hunderte Männer von den syrischen Behörden verhört worden sind, löst aber international Besorgnis aus.

Abendjournal, 11.2.2014

Verhöre in Homs

Die Evakuierungsaktion für Homs ist der erste, wenn auch kleine Erfolg der Syrien-Friedensgespräche: seit Beginn der Waffenruhe vergangene Woche konnten 1.200 Menschen die Stadt verlassen. Kinder, Frauen und alte Männer.

Doch als auch jüngere Männer über den humanitären Korridor die Stadt verlassen wollten, wurden sie von den syrischen Behörden festgenommen und verhört. 300 Männer wurden festgehalten. Ein Teil ist inzwischen schon wieder freigelassen, die anderen aber würden noch befragt, berichtet BBC-Reporterin Lusy Ducet direkt aus Homs.

Die UNO ist alarmiert, Verhöre waren nicht ausgemacht bei den Waffenruhevereinbarungen. Doch noch reagiert die UNO zurückhaltend. Wir beobachten genau, was da jetzt passiert, so die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks.
In der UNO in New York wird derzeit eine Resolution vorbereitet: den Hilfsorganisationen soll freier Zugang ermöglicht werden, sonst gebe es Sanktionen. Russland, Verbündeter des Assad-Regimes und Vetomacht im UN-Sicherheitsrat, hat diesen Vorschlag heute zurückgeworfen. Er ist inakzeptabel, sagt Außenminister Sergej Lavrov.

Wenig Bewegung auch in Genf bei den Friedensgesprächen. Heute hat es seit langem wieder direkte Gespräche zwischen syrischem Regime und Opposition gegeben, ohne Ergebnis
UN-Sonderbeauftragter Lakdar Brahimi mahnt zur Eile, die Menschen in Syrien können nicht ewig warten.

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