Syrien: UNO-Helfer verzweifelt

"Wir verstehen, dass Krieg ist, aber selbst der Krieg hat seine Regeln" - mit diesen Worten ruft die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen, Valerie Amos den Sicherheitsrat dazu auf, mehr Druck auf beide Bürgerkriegsparteien in Syrien zu machen. Doch wie schwer es ist, in Syrien zu helfen, zeigt nicht nur der Abbruch der Hilfsaktion für die belagerte Stadt Homs.

Abendjournal, 14.2.2014

Zivilisten aus Homs verhaftet

UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos hat heute vor dem UNO Sicherheitsrat gefordert, mehr Druck auf die Konfliktparteien in Syrien auszuüben, damit endlich humanitäre Hilfe möglich wird. Laut Amos brauchen derzeit schon 9 Millionen Menschen innerhalb Syriens dringend humanitäre Hilfe.

Die Hilfsaktion in Homs, bei der 1.400 Zivilisten aus der belagerten Altstadt evakuiert werden konnten wurde heute abgebrochen, weil 200 bis 300 Männer, die unter diesen Zivilsten waren, von den syrischen Sicherheitskräften verhaftet wurden. Die UNO fordert jetzt Aufklärung.

Der Hilfseinsatz in Homs galt als erstes Ergebnis der Friedensgespräche in Genf. Die zweite Runde, die heute zu Ende ging, gilt aber als gescheitert. Während die Opposition sich vergeblich für eine Übergangsregierung in Syrien einsetzte, wiederholte die syrische Regierung ihre Position: Alle, die Waffen gegen die syrische Regierung und syrische Mitbürger richten sind Terroristen.

Indessen haben sich die Kämpfe in Syrien in den letzten Tagen intensiviert. Vor allem in Aleppo. Sorge bereitet aber auch die Stadt Yabroud wo rund 50.000 Menschen leben. Das syrische Militär hat sich rund um die Stadt positioniert, und Luftangriffe durchgeführt. 500 bis 600 Familien sind in den benachbarten Libanon geflüchtet. Die UNO befürchtet eine Großoffensive in Yabroud und eine weitere Flüchtlingswelle.

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