China steigt in französische Autoindustrie ein
Der Autohersteller Peugeot Citroen bekommt einen neuen Miteigentümer. Der chinesische Konzern Dongfeng wird künftig 14 Prozent der Unternehmensanteile halten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 18.2.2014
Seit Jahren in der Krise
Chance frisches Kapital zu bekommen. Frankreichs größter Autobauer, die Nummer zwei in Europa, steckt seit Jahren in der Krise. Ein Grund: Peugeot Citroen war zu lange auf den europäischen Markt konzentriert und hier war der Absatz in den vergangenen Jahren deutlich im Minus. Sämtliches Gegensteuern - Stellenabbau, Werkschließung - hat nichts gebracht. Peugeot Citroen hat pro Tag etwa eine halbe Millionen Euro Verlust geschrieben.
Vorerst zahlt Dongfeng 800 Millionen Euro. Was bekommt der Hersteller im Gegenzug?
Dongfeng, die Nummer zwei in China, erhöht seine Präsenz in Europa und hofft, dass die Absatzchancen für eigene Produkte steigen. Außerdem hat das Unternehmen mehr Zugriff auf Entwicklungen sowie Produkte ihres langjährigen Partners. In China fertigen die beiden Firmen bereits in drei Werken Fahrzeuge.
Mit Dongfeng nimmt auch noch der französische Staat bei Peugeot Citroen Platz. Welche Rolle spielen Regierung und Präsident?
Die Politik hat schon in den vergangenen Monaten den Konzern gestützt und Vertrauensleute im Aufsichtsrat platziert. Nun übernimmt der Staat - wie Dongfeng - ebenfalls 14 Prozent. Die Familie Peugeot hingegen verliert massiv an Einfluss, etwa das Vetorecht bei strategischen Entscheidungen.