OMV baut Konzern weiter um
Die OMV bilanziert das vergangene Jahr mit einem stabilen Umsatz und weniger Gewinn. Dem teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern bleiben Netto an die 1,2 Milliarden Euro - im Vergleich zum Rekordjahr 2012 ein Minus 15 Prozent. Mittel- und langfristig konzentriert sich die OMV auf die Öl- und Gasförderung.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.02.2014
Probleme der Branche
Der Gewinnrückgang trägt zwei große Überschriften. Erstens - Produktionsausfälle. Vor allem in Libyen und im Jemen musste die OMV die Förderung drosseln und zweitweise komplett einstellen. Zu instabil sei die politische Lage gewesen. Die zweite Überschrift heißt Raffinerien. Das Geschäft mit der Rohstoffverarbeitung ist wegen der hohen Kapazitäten in Europa kaum lukrativ, die Marge habe sich halbiert - auch wegen des Preisdrucks russischer sowie asiatischer Anbieter. Die OMV kämpft somit mit ähnlichen Problemen wie die Branchenriesen Exxon, Shell, BP und Co.
"Umbau des Konzerns"
Konzernchef Gerhard Roiss bezeichnet angesichts der Marktlage das Jahresergebnis als solide. Es sei gelungen aus dem laufenden Betrieb hohe Erträge zu erwirtschaften und somit genug Geld in der Kassa zu haben. Man baue den Konzern um von Tankstellen und Raffinerie hin zu einer Konzentration auf Suche und Förderung von Rohöl und Gas.
Für heuer erwartet OMV Chef Gerhard Roiss eine höhere Produktion. Das Jahr habe gut begonnen, sagt er, konzentrieren werde sich der Konzern auf die Fördergebiete Schwarzes Meer, Nordsee und weiterhin Afrika. Libyen und Jemen produzierten wieder, auch Norwegen produziere bereits 25.000 Fass. Die Prognose für dieses Jahr liege bei 320.000 bis 340.000 Fass, und das werde sich bei aktuellem Portfolio bis 2016 auf 400.000 Fass steigern, so Roiss.
Stabiler Ölpreis
In den kommenden drei Jahren will der Konzern pro Jahr an die vier Milliarden Euro investieren, gerade im Bereich Ölsuche- und Förderung. Finanziert werden soll dies aus dem Cashflow, also dem laufenden Geschäft, sowie geplanten Verkäufen - etwa im Raffinerie und Tankstellenbereich. Hier erwartet die OMV weiterhin kaum bis keine positiven Ergebnisse. Schwierig bleibt ebenso das Geschäft mit Gas. Dank neuer Verträge bekommt die OMV bei den beiden Lieferanten Russland sowie Norwegen günstigere Konditionen. Stabil bleiben wird nach Einschätzung des Konzerns der Rohölpreis - große Preisänderungen an den Tankstellen sind somit nicht zu erwarten.
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