Grundwehrdiener zur Bundesheer-Reform
Nur das Beste für die Grundwehrdiener verspricht die Regierung seit dem Pro-Wehrpflicht Votum im letzten Jahr. Mehr Sport, mehr Schießen, Sanitäts- und Katastrophenhilfeausbildung sollen den Grundwehrdienst attraktiver machen. Und neu ist auch, dass man gleich dreimal während des sechsmonatigen Grundwehrdienstes befragt wird. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.2.2014
Alles besser?
Mehr als 3.500 Grundwehrdiener mussten im Jänner – zwei bis drei Wochen nach ihrem Einrücken 33 Fragen beantworten: Zur Stellung, zum Einrücken, zum Leben in der Kaserne, zu den Vorgesetzten. Dass zum Beispiel bei der Stellung jetzt mehr Rücksicht genommen wird auf die Wünsche der Rekruten, sagt Brigadekommandant Jürgen Wörgötter, der bis zu 15 Prozent aller Grundwehrdiener ausbildet, wird sehr positiv quittiert.
Die Jungmänner fühlen sich also besser informiert als früher und auf ihre Wünsche wird mehr eingegangen. Das belegen Vergleichswerte zu früheren Umfragen. Und sie vertrauen ihren Vorgesetzten in hohem Maße.
Nicht alles:
Allerdings: 52 Prozent der Befragten fällt der Wechsel vom Zivil- zum Militärleben schwer. Und gut die Hälfte ist die ersten Tage nach der Einrückung überfordert. Die Erklärung des Brigadekommandanten:
"Ich sehe das auch im Zusammenhang mit dem körperlichen Druck auf die jungen Männer, die zu uns kommen. Es ist ein Auftrag zu erfüllen und die Herausforderungen sind körperlich und damit auch psychisch relativ hoch, weil der junge Mann es am Anfang noch nicht gewohnt ist, in dieser neuen Umgebung unter Stresssituationen auch richtig zu agieren."
Sehr positiv, zu gut drei Viertel, bewerten die 3.500 Befragten Verpflegung und Freizeitangebote, weniger gut das Ergebnis bei den Unterkünften - was zweifellos mit den teils desolaten Kasernen zu tun hat. Und da zeigen sich starke regionale Unterschiede. Der erst letztes Jahr bezogene Kaseren-Neubau in Güssing ist top. Wörgötter: "Hier hat man 98 Prozent Zufriedenheit mit Unterkunft und Freizeitangebot. Da wollen wir bei allen hin. Aber das dauert natürlich seine Zeit und ist auch eine finanzielle Frage", so Brigadekommandant Jürgen Wörgötter.
Interessant werden nun die Befragungen in der 12. und der 22. Ausbildungswoche sein und wie sich die Werte allenfalls verändern. Wenn sich gewisse negative Tendenzen nicht verbessern will man darauf reagieren, verspricht man im Heer
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